In der Gemeinde Drebach im Erzgebirgskreis ist die 400.000ste Pelletfeuerung in Deutschland in Betrieb gegangen. Der 26-kW-Pelletkessel beheizt eine zum Wohnhaus umgebaute Kirche. Zum Jubiläum weist der Geschäftsführer des Deutschen Energieholz- und Pellet-Verbands e.V. (DEPV) Martin Bentele auf das hohe CO2-Einsparpotenzial moderner Holzfeuerungen und die gesicherte Verfügbarkeit von Holzpellets in Deutschland hin, die einen weiteren Ausbau ermöglichen.
Ein erfreuliches Ereignis stand für die deutsche Pelletbranche Ende Oktober in der sächsischen Gemeinde Drebach im Erzgebirgskreis an. DEPV-Geschäftsführer Martin Bentele zeichnete dort die 400.000ste Pelletfeuerung in Deutschland aus und überreichte den Betreibern, der Familie Hoffmann, einen Gutschein für drei Tonnen (t) Pellets. Die Pelletheizung der Firma HDG Bavaria ist Gewinner einer Auslosung unter Kessel- und Ofenherstellern. Sie beheizt eine zum Wohnhaus umgebaute Kirche, wo sie eine alte Ölheizung ersetzt. In Sachsen wurden letztes Jahr rund fünf Prozent der bundesweiten Förderanträge für Pelletheizungen gestellt. Damit nimmt der Freistaat im östlichen Teil Deutschlands die Vorreiterrolle ein. Bundesweit führend ist Bayern mit über 35 Prozent aller Anlagen.
„Beim DEPV hätten wir dieses Jubiläum gerne schon drei Jahre früher begangen“, wie Bentele betont. Die Flaute am Heizungsmarkt habe jedoch auch die Pelletbranche ereilt. Dabei können Pelletfeuerungen wesentlich zur Energiewende am Wärmemarkt beitragen. „Fakt ist“, so Bentele, „dass mit modernen Holzheizungen und automatischen Öfen auf sehr wirtschaftliche Art und Weise große Mengen CO2 eingespart werden können – bei gleichzeitig hervorragendem Emissionsverhalten. In diesem Jahr werden die bundesweit betriebenen Pelletfeuerungen rund 3 Millionen Tonnen CO2 einsparen. Mit der sicheren Verfügbarkeit von Holzpellets aus heimischer Produktion könnten sogar deutlich mehr Anlagen betrieben werden.“
Breites Einsatzspektrum von Pelletfeuerungen und hohe Pelletproduktion
Pelletfeuerungen kommen nicht nur bei der Sanierung zum Einsatz, auch im Neubau und für die gewerbliche Nutzung sind sie geeignet. Das zeigt auch die Vielfalt der weiteren Preisträger um die 400.000ste Anlage. Unter den derzeit installierten Feuerungen sind rund 250.500 Pelletheizungen mit einer Leistung bis 50 Kilowatt (kW), etwa 12.000 Anlagen mit einer größeren Leistung und rund 137.500 Pelletkaminöfen. Mit rund zwei Mio. t Produktion im Jahr (3,2 Mio. t Kapazität) stellt Deutschland heute europaweit die meisten Pellets her. Hierfür werden zu 90 Prozent im Sägewerk anfallende Holzspäne und Sägemehl verwendet. Nichtsägefähige Rundhölzer (zu dünn, zu dick zum Einsägen) werden zu etwa 10 Prozent genutzt. Von beiden Sortimenten sind in Deutschland jährlich bis zu 23,5 Mio. t verfügbar. Seit Jahren produziert Deutschland mehr Pellets als im Land verbraucht werden, die Handelsstatistik weist regelmäßig einen Exportüberschuss aus.
Hohe staatliche Förderung für den Heizungstausch
Die Rahmenbedingungen für den Heizungstausch hin zur Pelletfeuerung sind in Deutschland sehr gut. Über das bundesweit angebotene Marktanreizprogramm (MAP) können 20 bis 30 Prozent der Investitionskosten direkt erstattet werden. „Der Bürger weiß allerdings im seltensten Falle von den staatlichen Wohltaten“, bemängelt Bentele. Hier seien engagierte SHK-Betriebe gefragt, die Verbraucher beim Heizungstausch hin zu Erneuerbarer Wärme beraten können. Speziell qualifizierte Betriebe findet man unter www.pelletfachbetrieb.de bzw. www.fachstudio-pelletkaminofen.de. Bentele kündigt an, die Qualifizierung des Fachhandwerks als kompetenter Ansprechpartner weiterhin mit Schulungsprogrammen zu stärken.
[Quelle: Pressemitteilung des Deutschen Energieholz- und Pellet-Verbands e.V. vom 8. November 2016]