Experten empfehlen, Bioenergie künftig vor allem dort einzusetzen, wo sie besondere Stärken hat. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat nun seine Förderschwerpunkte für Forschung und Entwicklung im Rahmen des Sondervermögens Energie- und Klimafonds (EKF) weiterentwickelt, um sie noch stärker nach diesem Grundsatz auszurichten.

Die Industrie braucht für viele Prozesse hohe Temperaturen. In Biomassefeuerungen werden bis zu 1.300 °C erreicht. Damit gehört Bioenergie neben Solarwärmekraftwerken zu den wenigen erneuerbaren Energiequellen für Hoch- und Höchsttemperaturanwendungen.
Die Industrie braucht für viele Prozesse hohe Temperaturen. In Biomassefeuerungen werden bis zu 1.300 °C erreicht. Damit gehört Bioenergie neben Solarwärmekraftwerken zu den wenigen erneuerbaren Energiequellen für Hoch- und Höchsttemperaturanwendungen.

Zu den neu aufgenommenen bzw. vorrangigen Forschungsthemen zählen:

  • Wärme aus Biomasse für industrielle Hoch- und Höchsttemperatur-Anwendungen
  • Nutzung von Wertstoffen aus der Bioenergiegewinnung als Teil der Kreislaufwirtschaft, vor allem Gärrückstände und Aschen
  • Praxisrelevante Maßnahmen zur Emissionsminderung bei Biomasse-Feuerungen
  • Digitalisierung als Baustein einer bedarfsgerechten Anlagen- und Systemsteuerung und zur Eröffnung neuer Geschäftsfelder
  • Weiterentwicklung von fortschrittlichen Biokraftstoffen unter besonderer Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien
  • Weitere Steigerung der Effizienz und Flexibilität der Bioenergieerzeugung
  • Forcierung der kombinierten stofflich-energetischen Nutzung von biogenen Rohstoffen

Diese Themen werden nach wie vor zwei Förderschwerpunkten zugeordnet, die zum einen auf die Minderung von Treibhausgasemissionen, zum anderen auf die Systemintegration und Sektorkopplung bei der Bioenergiegewinnung zielen.

„Bioenergie ist einfach zu speichern und flexibel in allen drei Sektoren Strom, Wärme und Mobilität einsetzbar. Sie kann Energie kombiniert für mehrere Sektoren bereitstellen, etwa in Kraft-Wärme-Kopplung oder als gasförmiger Energieträger. Energetisch genutzte Biomasse kann Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft mindern, etwa durch die anaerobe Verwertung von Gülle im geschlossenen System. Andere Konversionsprozesse liefern wertvolle Koppel- und Nebenprodukte wie Ölpresskuchen als Futtermittel oder Nährstoffe, wobei durch eine breite Palette an Rohstoffpflanzen positive Auswirkungen auf die Biodiversität zu verzeichnen sind. Vor allem aber stärkt die Bioenergie in besonderem Maße den ländlichen Raum, der im Fokus der energiebezogenen Forschungsförderung des BMEL steht. Diese vielfältigen Potenziale können und sollten wir stärker ausschöpfen. Deshalb haben wir die EKF-Bioenergie-Förderschwerpunkte angepasst und weiter präzisiert“, erklärt Volker Niendieker, Referatsleiter für Energieangelegenheiten und Bioenergie des BMEL.

Das Fördermittelbudget für die EKF-Bioenergie-Förderschwerpunkte unterliegt derzeit den Regelungen der vorläufigen Haushaltsführung des Bundes. In den letzten drei Jahren betrug es jeweils zwischen 23,1 und 24,7 Millionen Euro.

Die vollständigen überarbeiteten Förderschwerpunkte sowie Informationen zum Antragsverfahren finden Sie unter www.fnr.de.

Quelle: Pressemitteilung der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. vom 22. Januar 2018