In der Diskussion um die Luftreinhaltungspolitik und ihre Maßnahmen stehen Holzfeuerungen regelmäßig im Blickpunkt der Diskussion. In einer nun vorgelegten Kurzstudie haben Wissenschaftler des DBFZ eine objektive Einschätzung zum Anteil der Staubemissionen aus zentralen Holzfeuerungsanlagen im Vergleich zu Emissionen aus Einzelraumfeuerungen (Öfen) und anderen Staubemittenten in Deutschland erarbeitet.
In der Kurzstudie "Abschätzung des Anteils zentraler Holzfeuerungsanlagen an den Staubemissionen in Deutschland" haben die Wissenschaftler des DBFZ mittels einer Abschätzung der Anlagenzahlen von Biomassefeuerungen unter 1 MW und der jeweiligen durchschnittlichen Nutzungshäufigkeit den Brennstoffeinsatz je Anlagengruppe ermittelt. Die Ergebnisse wurden anschließend mit spezifischen Emissionsfaktoren verrechnet und je Anlagengruppe in Summe mit den Statistiken des Umweltbundesamtes (UBA) verglichen.
Die gewonnenen Erkenntnisse der DBFZ-Studie quantifizieren einige der schon länger vermuteten Zusammenhänge: So wurden Ende 2013 etwa 60 Prozent der Holzbrennstoffe nach 1.BImSchV in Einzelraumfeuerungen eingesetzt und 40 Prozent fanden Verwendung in Kesseln. Bei den emittierten Feinstaubemissionen waren jedoch knapp 80 Prozent auf die Einzelraumfeuerungen (z.B. Kaminöfen) zurückzuführen. Dies resultiert insbesondere daraus, dass beispielsweise die spezifischen Feinstaubemissionen von Pellet- oder Stückholzvergaserkesseln nur bei rund einem Drittel der Werte durchschnittlicher Einzelraumfeuerungen liegen. "Dies muss für Öfen künftig aber nicht so bleiben, bereits die Entwicklungen der letzten Jahre zeigen ein erhebliches Verbesserungspotenzial auf", so der Ersteller der Studie, Dr.-Ing. Volker Lenz (Leiter des DBFZ-Forschungsschwerpunktes "Intelligente Biomasseheiztechnologien").
Das DBFZ nimmt die ermittelten Ergebnisse zum Anlass, im Forschungsschwerpunkt „Katalytische Emissionsminderung" insbesondere an der Verminderung der Emissionen von Einzelraumfeuerungen im realen Betrieb zu arbeiten. Als Ergebnis daraus nimmt das DBFZ unter anderem mit mehreren Industriepartnern 2016 bereits zum zweiten Mal an dem von der Alliance for Green Heat organisierten US-Feuerungswettbewerb im Brookhaven National Laboratory (Upton/New York) teil (Team Wittus: http://www.forgreenheat.org/decathlon/abstracts.html).
Die Kurzstudie finden Sie auf der Webseite des DBFZ.
Relative Verteilung der Staubemissionen je nach Feuerungsartengruppen (Quelle: DBFZ, 2016)
[Quelle: Pressemitteilung des DBFZ Deutsches Biomasseforschungszentrum gemeinnützige GmbH vom 6. April 2016]