Zur Umsetzung des Klimaschutzprogramms 2030 veröffentlicht das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) den Förderaufruf „Energetische und emissionsmindernde Nutzung von Wirtschaftsdüngern“. Er soll dazu beitragen, die Emissionen aus Gülle, Festmist u. a. Reststoffen viehhaltender Betriebe zu senken. Vorschläge für praxisorientierte Forschungsprojekte können bis zum 30. November bei der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) eingereicht werden.
Methan – rund 25-mal klimawirksamer als CO2 – trägt in erheblichem Maß zu den Treibhausgasemissionen der Landwirtschaft bei. Allein die Wirtschaftsdünger, die bislang noch nicht als Substrat in Biogasanlagen genutzt werden, setzen jährlich rund 250.000 Tonnen Methan in Deutschland frei.
Auch wenn tierische Exkremente vergleichsweise wenig Energie enthalten, macht es aus Klimaschutzgründen Sinn, sie in Biogasanlagen zu vergären. Dort wird das Methan als Biogas energetisch genutzt und so quasi klimaunschädlich gemacht. Allerdings: Die leicht mobilisierbaren Wirtschaftsdüngermengen werden heute bereits überwiegend in Biogasanlagen verwertet.
Um diesen Anteil signifikant zu erhöhen, sind neue Konzepte und Rahmenbedingungen erforderlich. Dazu will das BMEL jetzt gezielt anwendungsnahe Forschungsprojekte unterstützen und definiert im aktuellen Förderaufruf die 4 Schwerpunkte:
- Entwicklung von Anlagentechnik und Vergärungsverfahren
- Neue Technologien, Konzepte und Systeme zur Aktivierung des Rohstoffpotenzials
- Emissionsminderung bei der Lagerung von Gülle inklusive alternativer Nutzung bzw. THG-neutrale Behandlung von anfallenden Lagergasen sowie
- Gasbildungs- und Restgaspotenziale in Gülle- und Gärrestlagern
Der vollständige Förderaufruf steht unter www.fnr.de zur Verfügung. Fachlicher Ansprechpartner bei der FNR ist Detlef Riesel (d.riesel(at)fnr.de), die Projektförderung erfolgt auf Basis des Förderprogramms „Nachwachsende Rohstoffe“. Entsprechende Projektvorschläge können der FNR bis Ende November vorgelegt werden.
Quelle: Pressemitteilung der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. vom 25. Mai 2020