In Niedersachsen ist der Bestand an modernen Holzfeuerungen in 2015 im Vergleich zum Vorjahr um 7.500 Anlagen auf 1,05 Mio. Anlagen gewachsen. Das zeigt die „Feuerstättenzählung Niedersachsen 2015“, die gemeinsam vom 3N-Kompetenzzentrum Niedersachsen Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe und Bioökonomie e.V., dem Landesinnungsverband für das Schornsteinfegerhandwerk Niedersachsen (LIV) und der Zentralen Unterstützungsstelle Luftreinhaltung, Lärm und Gefahrstoffe (ZUS LLG) im Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz durchgeführt wurde.
Der Zubau bei modernen Pellet- und Hackschnitzelfeuerungen fällt mit 1.250 Pellet-Feuerungen und 300 Holzhackschnitzel-Feuerungen in 2015 etwas geringer als im Vorjahr aus. Bei den Scheitholz-Feuerungen kamen 6.000 Neuinstallationen hinzu. Somit ergibt sich ein Bestand von 19.100 Pellet-Feuerungen und 4.100 Holzhackschnitzelheizungen in Niedersachsen. Den größten Anteil mit 1,03 Mio. Anlagen nehmen nach wie vor die Scheitholzöfen und -zentralheizungen ein. Legt man die Gesamtzahl aller Anlagen zugrunde, kommt eine Holzheizanlage auf 7,5 Einwohner Niedersachsens.
Neben den Anlagen unterhalb von 1 MW werden 83 Anlagen mit einer Feuerungsleistung von mehr als 1 MW betrieben. Hierbei dominiert mit 42 Anlagen der Leistungsbereich von 2 bis 5 MW. Von den 83 Anlagen sind 25 Anlagen Heizkraftwerke, die neben thermischer auch elektrische Energie bereitstellen. 58 Anlagen sind Heizwerke.
In Niedersachsen wachsen jährlich rund 12 Mio. Festmeter Holz nach, von denen rund 9,5 Mio. als Erntefestmeter zur Nutzung zur Verfügung stehen. Der Holzverbrauch der Anlagen unterhalb 1 MW wird auf etwa 3 Mio. Festmeter geschätzt, wobei sich diese Menge zu 77 % auf Scheitholz, 16 % auf Holzhackschnitzel und 7 % auf Holzpellets verteilt. Es muss berücksichtigt werden, dass in Scheitholz- bzw. Holzhackschnitzelfeuerungen auch Holzbriketts, Sägeresthölzer, Holz aus der Garten- und Landschaftspflege sowie naturbelassene Althölzer eingesetzt werden, so dass der tatsächliche Verbrauch an Waldholz (Scheitholz, Hackschnitzel) geringer ist. Gleiches gilt für Holzpellets, die überwiegend aus Sägenebenprodukten hergestellt werden.
In den Anlagen über 1 MW werden jährlich rund 1,45 Millionen Tonnen holzartige Biomassebrennstoffe (Altholz 45 %, Säge-/Industrierestholz 18 %, Holz aus Wald und Landschaftspflege 34 %) eingesetzt.
Insgesamt werden durch den Einsatz holzartiger Biomassen in Niedersachsen rund 12,1 Mio. MWh fossile Primärenergieträger eingespart. Die Verringerung des Kohlendioxidausstoßes durch den Einsatz von holzartigen Brennstoffen in Niedersachsen betrug 2015 insgesamt 2,88 Mio. Tonnen. Damit leisteten die Niedersächsischen Holzfeuerungen einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.
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