Nach dem Beschluss der Niedersächsischen Landesregierung über ihr Leitbild einer nachhaltigen Energie- und Klimaschutzpolitik im vergangenen Jahr hat Umweltminister Wenzel am Donnerstag in Hannover erstmalig einen Energiewendebericht vorgelegt. Darin werden die jeweils neuesten statistisch ausgewerteten Zahlen zum Primärenergieverbrauch, zu Stromverbrauch und Stromerzeugung sowie zu den Treibhausgasemissionen präsentiert. Außerdem beschreibt der Bericht die Rahmenbedingungen und die besonderen Herausforderungen der Energiewende. Der Umweltminister bezeichnete den Bericht als "Chronik einer sanften Revolution im niedersächsischen Energiesektor". Verstärkter Klimaschutz bedeute heute vor allem: Energie einsparen, Energieeffizienz steigern und die Erneuerbaren Energien ambitioniert ausbauen.
"Bei der Windenergie und den Beschäftigtenzahlen durch regenerative Energien hat Niedersachsen im Bundesvergleich ganz klar die Nase vorn", sagte der Minister. „Rechnerisch stammt schon jetzt mehr als jede zweite zwischen Nordsee und Harz verbrauchte Kilowattstunde aus Grünstrom Made in Niedersachsen. Damit erfüllen wir bereits heute die Zielmarke, die sich der Bund erst in 20 Jahren gesteckt hat." (Zur Info: Die Bundesregierung setzt bis 2035 auf einen Anteil der Erneuerbaren am Bruttostromverbrauch von mindestens 55 Prozent).
Wenzel erinnerte daran, dass mit der Stilllegung des Braunkohlekraftwerks Buschhaus im Oktober 2016 in Niedersachsen keine Stromproduktion mehr aus klimaschädlicher Braunkohle erfolgt. „Damit hat der Ausstieg aus der Kohleverstromung in Niedersachsen schon begonnen. Es gilt nun, diesen Weg über einen mit allen betroffenen Akteuren verhandelten Abbaupfad sozialverträglich fortzusetzen", sagte der Minister.
Mehr Tempo muss es weiterhin beim Netzausbau geben, sagte der Minister. Auch im Verkehrsbereich greife die Energiewende "noch viel zu wenig". Chancen würden sich hier durch eine stärkere Vernetzung der Sektoren Strom, Wärme und Verkehr, wie beispielsweise im Rahmen der Elektromobilität, bieten.
Der Energiewendebericht greift größtenteils zurück auf die statistischen Abfragen und Auswertungen zu Energieträgern durch das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN). Aktuell bewertet das LSN die Zahlen von 2015 und führt Erhebungen für 2016 durch.
Den Bericht können Sie auf der Internetseite des Umweltministeriums herunterladen.
Quelle: Pressemitteilung des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie und Klimaschutz vom 10. August 2017