Die neue Wärmeversorgung verbindet zwei erneuerbare Energiequellen mit ihren besten Eigenschaften: eine Luftwärmepumpe für den Sommer und die milden Tage, eine Kesselanlage mit Holzpellets für die Zeiten mit geringeren Temperaturen.

Die Luftwärmepumpe ist an der Südseite der Klostermauer aufgestellt.
Die Luftwärmepumpe ist an der Südseite der Klostermauer aufgestellt.
Das Evangelisch-Lutherische Zisterzienserkloster im Landkreis Holzminden besteht neben der beeindruckenden gotischen Kirche aus einer Tagungsstätte, die in mehreren Gebäuden untergebracht ist. Sie alle wurden bisher aus heizölbefeuerten Kesselanlagen versorgt. Als die meisten von ihnen ein Alter von 20 - 30 Jahren erreicht hatten, sollten sie durch umweltfreundlichere Technologien ersetzt werden. 3N fertigte eine Basisuntersuchung für einen Wärmeverbund an, der alle Gebäude aus einer Heizzentrale versorgt. Die Kirche wurde dabei nicht einbezogen, weil ihre Verbindung aus hoher Heizleistung und geringer Nutzung eine unverhältnismäßig hohe Investition erfordern würde.

Das Pufferspeichervolumen ist auf vier Behälter aufgeteilt: 900 l für die Wärmepumpe, 3 ∙ 1.000 l für die Pelletkessel.
Das Pufferspeichervolumen ist auf vier Behälter aufgeteilt: 900 l für die Wärmepumpe, 3 ∙ 1.000 l für die Pelletkessel.
Als Zentrum der Wärmeerzeugung ist der Gewölbekeller der Abtei gut geeignet. Er nimmt nun die Pelletkessel, das Brennstofflager und die Pufferspeicher auf. Mit der neuen Technologie stieß der Raum jedoch an seine Grenzen. Die Pelletheizanlage ist auf drei Module á 60 kW aufgeteilt, um einen Kaskadenbetrieb zu ermöglichen und drei voneinander unabhängige Wärmeerzeuger zu schaffen. Die Pufferspeicher mit einem Gesamtvolumen von 4 m³ sind auf vier Behälter gegliedert. Das Pelletlager konnte in dem Raum eingerichtet werden, in dem bisher die Heizölbehälter standen. Es fasst 17 t und muss etwa drei Mal pro Jahr befüllt werden.

Die Wärmeleitungen von der Wärmepumpe und zu den benachbarten Gebäuden waren in der historischen Bausubstanz nur mit erheblichem Aufwand zu verlegen.
Die Wärmeleitungen von der Wärmepumpe und zu den benachbarten Gebäuden waren in der historischen Bausubstanz nur mit erheblichem Aufwand zu verlegen.
Nur die Wärmepumpe ist außerhalb des Gebäudes installiert, sie steht außerhalb der Klostermauer und ist mit einer erdverlegten Wärmeleitung angebunden. Die Wanddurchbrüche waren – ebenso wie die der Wärmeleitungen zu den anderen Gebäuden – in der fast 2 m starken Außenwand nur mit großem Aufwand zu erstellen.


Die neue Wärmeversorgung startete im Oktober 2024 mit der Wärmepumpe, zum Winter sollen die Pelletkessel hinzukommen.