Mit geschätzten 2,65 Millionen Hektar lag die Anbaufläche für nachwachsende Rohstoffe in Deutschland 2017 nur geringfügig niedriger als im Vorjahr. Damit produzieren Landwirte hierzulande seit vier Jahren auf nahezu gleichbleibendem Niveau Biomasse, vor allem für die Strom-, Wärme- und Biokraftstofferzeugung, aber auch für die stoffliche Nutzung. Gemeinsam mit den Forstwirten liefern sie Deutschlands mengenmäßig wichtigsten erneuerbaren Energieträger sowie biobasierte Rohstoffe für Chemikalien und Produkte.
Energiepflanzen für Biogasanlagen beanspruchten 2017 mit fast 1,4 Mio. Hektar erneut die größte Fläche beim Anbau nachwachsender Rohstoffe. Auf etwa zwei Drittel dieser Fläche wuchs Mais. Auf dem anderen Drittel standen weitere Energiepflanzen wie Gräser, Getreide, Rüben und Leguminosen oder die Durchwachsene Silphie. Diese bienenfreundliche Dauerkultur hat ihren Anbauumfang mit 1.900 Hektar gegenüber 2016 mehr als verdoppelt. Die deutschen Biokraftstoffhersteller setzen überwiegend auf heimische Pflanzen wie Raps, Getreide und Zuckerrüben, die auf insgesamt etwa 960.000 Hektar wuchsen. Bei der Herstellung von Biokraftstoffen fallen zudem Koppelprodukte an, die als Futtermittel vor allem Soja-Importe reduzieren. Der heimische Anbau zur Gewinnung von Industrierohstoffen bewegt sich weiterhin auf einem stabilen, aber niedrigen Niveau von etwa 300.000 ha. Es dominieren Rapsöl für technische Zwecke mit rund 131.000 ha sowie Industriestärke (Weizen, Körnermais, Kartoffeln) mit 128.000 ha. Zuckerrüben für Industriezucker wuchsen auf 15.000 Hektar und Arznei- und Färbepflanzen auf etwa 12.000 Hektar.
Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) erhebt die Anbauzahlen jährlich im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft.
Quelle: Pressemitteilung der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. vom 14. Mai 2018