Mit geschätzten 2,7 Millionen Hektar lag die Anbaufläche für nachwachsende Rohstoffe in Deutschland 2016 auf ähnlichem Niveau wie 2015. Landwirte produzierten 2016 auf rund 16 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche Deutschlands Biomasse, vor allem für die Strom- und Biokraftstofferzeugung. Gemeinsam mit den Forstwirten liefern sie so Deutschlands mengenmäßig wichtigsten erneuerbaren Energieträger. Der Sektor Nachwachsende Rohstoffe erwies sich damit erneut als sicheres und stabiles Standbein für die Landwirtschaft, für die 2016 ein ansonsten wirtschaftlich eher schwieriges Jahr war.
Energiepflanzen für Biogasanlagen beanspruchten mit knapp 1,5 Mio. Hektar die größte Fläche beim Anbau nachwachsender Rohstoffe. Auf etwa zwei Drittel dieser Fläche wuchs Mais. Auf dem anderen Drittel standen weitere Energiepflanzen wie Gräser, Getreide, Rüben und Leguminosen. Die Anbaufläche der Dauerkultur Durchwachsene Silphie als Biogassubstrat hat sich auf insgesamt noch geringem Niveau von 400 auf 800 Hektar verdoppelt.
Knapp fünf Prozent des Kraftstoffverbrauchs in Deutschland sichern Biokraftstoffe. Dafür setzen die deutschen Biokraftstoffhersteller überwiegend auf heimische Pflanzen wie Raps, Getreide und Zuckerrüben, die auf insgesamt etwa 960.000 Hektar wuchsen. Bei der Herstellung von Biokraftstoffen fallen zudem Koppelprodukte an, die als Futtermittel vor allem Soja-Importe reduzieren.
Der heimische Anbau zur Gewinnung von Industrierohstoffen bewegt sich weiterhin auf einem stabilen, aber niedrigen Niveau von knapp 300.000 ha. Es dominieren Rapsöl für technische Zwecke mit 122.500 ha sowie Industriestärke mit 108.000 ha. Zuckerrüben für Industriezucker wuchsen auf 16.000 Hektar und Arznei- und Färbepflanzen auf etwa 12.000 Hektar. Erfreulich ist, dass der Anbau von Faserpflanzen (Hanf) wieder etwas angestiegen ist.
Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) erhebt die Anbauzahlen jährlich im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Im Zuge einer Aktualisierung wurden die Zahlen auch für 2015 und 2014 angepasst.
[Quelle: Pressemitteilung der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. vom 2. Februar 2017]