Der europäische Forschungsverbund „BioFoamBark“ mit neun Partnern hat neue Rezepturen zur Herstellung Tannin-basierter Bauschäume aus der Rinde von Kiefern und Fichten entwickelt.
Dass Schäume auf Basis von Tannin viele Vorteile haben, war schon zu Projektbeginn durch frühere Arbeiten der französischen Partner von der University of Lorraine bekannt. Neben sehr guten mechanischen Eigenschaften zeichnen sie sich u. a. durch exzellentes thermisches und akustisches Isoliervermögen aus und sind nicht brennbar.
Allerdings wurden solche „Hochleistungs-Tannin-Schäume“ bislang nur aus tropischen Baumarten wie Mimosa und Quebracho hergestellt. In „Biofoambark“ sollten nun Verfahren zur Schaumherstellung aus europäischen Arten erprobt und dabei vor allem das Nebenprodukt Rinde verwertet werden. Zur Herstellung der Schäume entwickelten die Forscher zwei Rezepturen für Tannine aus der Monterey- und der See-Kiefer und eine Rezeptur für Fichtenrindentannin, deren Eigenschaften mit denen aus den tropischen Baumarten im Wesentlichen vergleichbar waren.
Ob sich das Verfahren in Deutschland im industriellen Maßstab umsetzen lässt, hängt u. a. von den Tannin-Ausbeuten bei der Extraktion aus Fichtenrinde ab. Da man aus Rinde aktuell vor allem Energie gewinnt, empfehlen die Forscher eine Kaskadennutzung zur Vermeidung von Nutzungskonkurrenzen: Nach der Tannin-Extraktion bleiben 80 bis 85 Prozent der ursprünglichen Biomasse übrig, die weiter als Energieträger zur Verfügung stehen.
„BioFoamBark“ wurde im Rahmen eines gemeinsamen Forschungsaufrufs der europäischen Forschungsnetzwerke ERA-NET WoodWisdom-Net+ und ERA-NET Bioenergy gefördert. Daran waren Partner aus Deutschland, Finnland, Frankreich, Italien, Slowenien und Spanien beteiligt.
Die Abschlussberichte der drei deutschen Teilvorhaben stehen unter folgenden Förderkennzeichen 22020511, 22020611 und 22020711 zur Verfügung.
[Quelle: Pressemitteilung der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. vom 6. Oktober 2016]