Niedersachsens Bäuerinnen und Bauern arbeiten immer klimaeffizienter. Während die Menge an Treibhausgasen aus der Landwirtschaft von 1990 bis heute nahezu unverändert geblieben ist, verbesserten sich die produktbezogenen Treibhausgasemissionen, die als Maßstab für Klimaeffizienz stehen, sowohl bei pflanzlichen Erzeugnissen wie auch bei Milch und Fleisch. Zu diesem Resultat kommt der erste Treibhausgasbericht der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, der jetzt veröffentlicht wurde. „Die Berechnungen zeigen: Die niedersächsische Landwirtschaft ist in den vergangenen 28 Jahren gewachsen, ohne dabei das Klima zusätzlich zu beeinträchtigen“, kommentiert Kammerpräsident Gerhard Schwetje das Ergebnis des Berichts.

Treibhausgasbericht 2018
Treibhausgasbericht 2018
Danach lagen in Niedersachsen die Treibhausgasemissionen aus der Quellgruppe Landwirtschaft in 2015 mit 14,8 Millionen Tonnen Kohlendioxidäquivalente etwa auf dem gleichen Niveau wie 1990. „Nach dem Berechnungsstandard für einzelbetriebliche Klimabilanzen sind 43 Prozent dieser Gase dem Pflanzenbau, 54 Prozent der Tierhaltung und drei Prozent der Biogaserzeugung zuzurechnen“, präzisiert Ansgar Lasar, Klimabeauftragter der Kammer und Autor des Berichts. Der CO2-Fußabdruck der landwirtschaftlichen Erzeugnisse, bei dem alle anfallenden Treibhausgasemissionen entlang der gesamten Produktionskette berücksichtigt werden, habe sich deutlich verbessert. Er sank bei Schweine- und Rindfleisch um neun Prozent, bei Hähnchenfleisch und Milch um 18 bzw. 19 Prozent sowie im Mittel der pflanzlichen Erzeugnisse um 21 Prozent.

Auch die Stromerzeugung in Biogasanlagen hat sich positiv auf das Klima ausgewirkt. Die im Jahre 2015 erzeugten 7,1 Milliarden Kilowattstunden Strom reichen rechnerisch aus, den Strombedarf von etwa 90 Prozent der niedersächsischen Privathaushalte zu decken. „Im Vergleich zum Strom-Mix aus Kohle-, Gas- und Atomkraftwerken werden dadurch über 3,3 Millionen Tonnen Kohlendioxidäquivalent eingespart“, rechnet Lasar vor.

Eine noch intensivere Vergärung von Wirtschaftsdüngern in Biogasanlagen würde die Treibhausgasemissionen weiter reduzieren. Wenn statt der bisher vergorenen 17,5 Prozent der anfallenden Wirtschaftsdünger (2015) künftig die Hälfte in Biogasanlagen wanderte, könnte jährlich das Dreifache, nämlich 1,5 Millionen Tonnen Kohlendioxidäquivalent, eingespart werden. „Das entspricht etwa der Treibhausgasmenge, die eine Million Bundesbürger durch ihren Lebensmittelkonsum pro Jahr verursachen“, so der Klimabeauftragte der Kammer.

Der Treibhausgasbericht wurde von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen im Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz erstellt. Die Berechnungen basieren unter anderem auf Daten des Braunschweiger Thünen-Instituts und des 3N Kompetenzzentrums. Den Bericht finden Sie unter www.lwk-niedersachsen.de.

Quelle: Pressemitteilung der Landwirtschaftskammer Niedersachsen vom 9. Mai 2018