Die Städte Osnabrück und Geestland (Landkreis Cuxhaven) sind als erste Kommunen in Niedersachsen von der Deutschen Energie-Agentur (dena) als dena-Energieeffizienz-Kommunen ausgezeichnet worden. Mit dem Titel würdigt die dena die erfolgreiche Einführung von Energie- und Klimaschutzmanagementsystemen in den Verwaltungen der beiden Städte. Diese ermöglichen Kommunen, systematisch Energiesparpotenziale zu identifizieren und auszuschöpfen. Das entsprechende Handwerkszeug haben sich Mitarbeiter beider Städte über zwei Jahre in einer Beratungsreihe der dena und der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen (KEAN) angeeignet.
dena-Geschäftsführerin Kristina Haverkamp und KEAN-Geschäftsführer Lothar Nolte überreichten die Urkunden am Dienstag beim Jahrestreffen der niedersächsischen Energiemanager in Hannover an Geestlands Bürgermeister Thorsten Krüger und an den Fachbereichsleiter Umwelt und Klimaschutz der Stadt Osnabrück, Detlef Gerdts. „Osnabrück und Geestland zeigen eindrucksvoll, dass Kommunen mithilfe eines Energie- und Klimaschutzmanagements einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten können, unabhängig von ihrer Größe, ihren personellen Möglichkeiten oder ihren finanziellen Voraussetzungen“, betonte dena-Geschäftsführerin Kristina Haverkamp. „Mit der Auszeichnung wird das große Engagement der beiden Städte gewürdigt. Sie setzen Standards und sind damit Vorbilder für andere Kommunen“, sagte KEAN-Geschäftsführer Lothar Nolte.
Schritt für Schritt zu mehr Energieeffizienz
Osnabrück hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2050 95 Prozent seiner CO2-Emissionen einzusparen. Die Stadt wird vom Bundesumweltministerium (BMUB) als eine der ersten Masterplankommunen gefördert. Im Rahmen des Managementsystems der dena hat die Stadt von 2014 bis 2016 bereits 30 Klimaschutzmaßnahmen teilweise oder vollständig umgesetzt. So wurden zum Beispiel Schulen energetisch saniert und es wurde eine Machbarkeitsstudie zu Radschnellwegen in und um Osnabrück erstellt. Die geeignetste Radschnellwegtrasse wird derzeit gebaut. Auch organisatorisch wurde einiges getan: Für die städtischen Gebäude soll etwa ein Sanierungsfahrplan erstellt werden, ein Energiebericht bildet hierfür eine erste Grundlage. Zudem wurde ein Runder Tisch mit der Wohnungswirtschaft zum Thema energetische Sanierung ins Leben gerufen, eine Machbarkeitsstudie für Nahwärmesysteme erstellt und die Stadtverwaltung sowie einige Unternehmen setzen inzwischen auf betriebliches Mobilitätsmanagement.
Die Stadt Geestland will bis 2019 zehn Prozent Energie und zehn Prozent CO2-Emissionen einsparen. Beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2016 kam die Stadt unter die Top drei in der Kategorie „Deutschlands nachhaltigste Städte mittlerer Größe“. Als erste umfassende Energiesparmaßnahme wurde 2014 die komplette Straßenbeleuchtung auf LED umgestellt, was eine Stromeinsparung von 72 Prozent ermöglichte. Im Rahmen des Energie- und Klimaschutzmanagements werden in einem Energiepark unter anderem eine Biomasseanlage sowie Solarthermie- und Photovoltaikanlagen errichtet. Die Stadtverwaltung erhält zudem ein zweites Elektrofahrzeug. Eine neue „Rad und Bus“-Station mit verschließbaren Fahrradunterständen und Lademöglichkeit für Elektrofahrräder soll dafür sorgen, dass der ÖPNV attraktiver wird. Außerdem werden zwei Grundschulen und ein Feuerwehrgebäude energetisch saniert sowie energieeffiziente Neubauten für die Feuerwehr und eine Grundschule errichtet.
Mit Osnabrück und Geestland gibt es nun bundesweit neun dena-Energieeffizienz-Kommunen. Die ausgezeichneten Städte, Gemeinden und Landkreise dürfen den Titel und das Zertifizierungslogo der dena führen. Nach drei Jahren sollten die umgesetzten Maßnahmen im Rahmen einer Rezertifizierung überprüft werden.
Nähere Informationen zum Energie- und Klimaschutzmanagementsystem der dena stehen unter www.energieeffiziente-kommune.de zur Verfügung.
Pressemitteilung der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena) vom 13. Juni 2017