Das Projekt "Biogasrübe" innerhalb des INTERREG IV-A EDR-Projektes "GroenGas"


Projektbeschreibung:

"Diversifizierung der Rohstoffbasis für die Biogasproduktion in maisstarken Anbausystemen mit besonderer Schwerpunktsetzung auf die Erprobung, technische Optimierung und Implementierung einer produktionstechnischen Prozesskette für Biogasrüben in der Ems Dollart Region (EDR)". 

Ziel des Teilprojektes ist es, effiziente Prozessketten hinsichtlich der "Biogasrübe" in der EDR zu etablieren und die Akteure aus diesem Bereich zu vernetzen. Das Projekt soll zur Entwicklung und Erprobung einer neuen Ernte-, Aufbereitungs- und Lagerungsprozesskette für Rüben als Biogassubstrat beitragen und eine Fruchtfolgeerweiterung durch den Anbau der Zuckerrüben erreichen.

Zur Reinigung und Aufbereitung der Rüben werden jeweils verschiedene Verfahren eingesetzt und erprobt. Ein besonderer Aspekt ist hierbei auch die Erprobung und Ergebnisauswertung von verschiedenen Lagerungsvarianten. Dazu zählen die Rübenbreilagerung im Erdbecken und Hochsilo oder als ganze Rübe im Fahrsilo, um eine ganzjährige Substratversorgung zu ermöglichen.

In der Region Emsland/ Grafschaft Bentheim ist Mais mit Anteilen von mittlerweile 50 % an der Ackerfläche sowohl für die Veredlung wie auch als Substrat für die Nutzung in Biogasanlagen die bedeutendste Kulturpflanze.

Bisher konzentriert sich die Biogaserzeugung auf wenige Rohstoffe (Mais, Getreide, Gülle, Gras). Hier hat vor allem der Mais auf Grund seiner hohen Leistungsfähigkeit eine dominierende Rolle eingenommen. Gerade in Regionen mit hoher Veredlungsdichte und mit bereits hohem Maisanteil in den Fruchtfolgen führt dieser Umstand bei Ausbau der Biogaserzeugung zu einer weiteren Erhöhung des Maisanteiles an der Ackerflächennutzung und prägt somit immer stärker das Landschaftsbild.

Hierdurch entstehen Akzeptanzkonflikte (Monokultur Mais, Landschaftsbild) seitens der Bevölkerung, andererseits aber auch eine Risikozunahme für die Landwirtschaft im Hinblick auf die Befallsgefahr durch Maisschädlinge (Maiszünsler/Wurzelbohrer). Die Einführung weiterer Kulturarten in die landwirtschaftlichen Fruchtfolgen ist daher von großer Bedeutung. Die Zuckerrübe gehört zu den hochleistungsfähigen Kulturarten. In Biogasanlagen sind vielversprechende Ergebnisse mit dem Einsatz der Zuckerrüben im Fermenter gemacht worden. Unter anderem verringert sich der Energieaufwand für die Rührwerke und mit einem redundanten Fütterungsstrang über Rübenmus können erhebliche Einbringkosten gespart sowie ein möglicher Ausfall des Feststoffeintrags für eine gewisse Zeit kompensiert werden.


Projektergebnisse:

In 2011 wurden bereits im Rahmen eines vom Land Niedersachsen geförderten Pilotprojektes verschiedene Prozessketten zur Reinigung, Aufbereitung und Lagerung in Praxisbetrieben im Emsland erprobt. Die ersten Ergebnisse waren vielversprechend und wurden durch die Fortführung der Versuche in den Projektjahren 2012 und 2013 weiter verbessert.

In den letzten Jahren wurde in 17 Teilprojekten mit mehr als 60 verschiedenen deutschen und niederländischen Projektpartnern innerhalb des Interreg IVA-majeure Projekts Grünes Gas grenzüberschreitend an der Optimierung der Grün-Gas-Wertschöpfungskette sowie an der Beschleunigung der Einführung von Grünem Gas als alternativer Energiequelle gearbeitet.

Innerhalb der Projektlaufzeit konnte gezeigt werden, dass der Einsatz der Zuckerrübe in Biogasanlagen für bestimmte Betriebe eine kostengünstigere Substrat-Variante als Mais darstellt. Über die Zeit haben sich die entsprechenden Technik- und Maschinenhersteller auf die Nachfrage eingestellt. So haben zum Beispiel die Firmen Putsch und Hüttmann gemeinsam auf Grund der stetig steigenden Nachfrage mobile Rübenreinigungsverfahren der neuesten Generation entwickelt. Es gibt aber auch nach Projektende keine pauschalgültige Aussage hinsichtlich der Verarbeitung und Lagerung der Zuckerrüben für die Biogasanlage.

Eine spezifische und anlagengenaue Betrachtung ist immer notwendig. Sollte dann die Entscheidung für die Zuckerrübe als ganzjähriges Einsatzsubstrat fallen, so kann man mit vielen Vorteilen hinsichtlich der Anlagenführung, der verbesserten Kinetik in Bezug auf die Umsetzung der Substrate und eine Vereinfachung der flexiblen Fahrweise sowie weiterer positiver Aspekte gerechnet werden.


Projektbericht:

Projektbericht Biogasrübe 2011 [pdf; 0,7 MB]

Projektbericht Biogasrübe 2012 [pdf; 1,5 MB]


Projektpartner:

Für weitere Informationen: www.deutschland-nederland.eu


Laufzeit:

Ansprechpartner:

Sascha Hermus
Tel. (05951) 98 93 -23
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Weitere Projektinformationen:

www.biogasruebe.3-n.info

www.deutschland-nederland.eu