die bereits jetzt zu spürenden Auswirkungen des Klimawandels und der hohe Ressourcen- und Energieverbrauch stellen unsere Gesellschaft vor immense Herausforderungen. Hierauf Antworten zu finden ist eine der wichtigsten Aufgaben unserer Zeit. Beim Wandel von einer überwiegend fossilbasierten Wirtschaftsweise hin zu einer umwelt- und klimaschonenden Bioökonomie kommt der effizienten Ressourcennutzung und der Nutzung nachwachsender Rohstoffe eine große Bedeutung zu. Die nachhaltige Bewirtschaftung unserer Wälder mit der Produktion des nachwachsenden Rohstoffes Holz leistet dabei einen grundlegenden Beitrag.
Durch die gezielte und vermehrte Verwendung des Kohlenstoffspeichers Holz als Baustoff sowie der damit einhergehenden Substitution energie- und ressourcenintensiver Materialien leisten wir aktiv einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz. Das Potential ist groß und die Einsatzbereiche des nachwachsenden Baustoffes Holz sind vielfältig. Mit innovativen Konzepten und Lösungen nimmt der Holzbau eine tragende Rolle im Rahmen der regionalen Wertschöpfung ein.
Der Wettbewerb Holzbaupreis Niedersachsen 2020 soll wie in den Vorjahren wieder interessante Anregungen für den privaten, gewerblichen und kommunalen Holzbau aufzeigen, welche die hohe Leistungsfähigkeit des Holzbaus belegen.
Ich freue mich auf Ihre Einreichungen. Ihre
Niedersächsische Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz und Schirmherrin des Holzbaupreises Niedersachsen 2020
Am 25. November 2020 wurden die Gewinner des »Holzbaupreises Niedersachsen 2020« durch die Schirmherrin des Wettbewerbs, die Niedersächsische Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Barbara Otte-Kinast, in Hannover ausgezeichnet.
„Der Holzbaupreis hat mehr denn je eine ganz besondere Bedeutung. In Zeiten des Klimawandels führt kein Weg mehr an der Nutzung des klimafreundlichen und nachhaltig bereitgestellten Rohstoffes Holzes vorbei“, betonte Ministerin Otte-Kinast in ihrer Laudatio. Der Holzbaupreis Niedersachsen wird nun zum dritten Mal durch den Landesmarketingfond Holz und den Landesbeirat Holz vergeben. „Ich bin erfreut, welch hohes Niveau der Holzbau in Niedersachsen erreicht hat“, lobte Otte-Kinast die Teilnehmer.
Mehr als 160 Onlinezuschauer verfolgten die Übertragung der Prämierung, die aufgrund der aktuellen Pandemielage nur mit wenigen Präsenzteilnehmern in Hannover stattfand. Die Preisträger nahmen die Urkunde unterstützt durch die Videozuschaltung ihrer Projektpartner aus den beteiligten Unternehmen entgegen.
„Das hohe Innovationspotenzial des modernen Holzbaues wurde durch die Wettbewerbsteilnehmer hervorragend umgesetzt. Aus insgesamt 49 Bewerbungen konnten jeweils drei Preisträger ermittelt und drei Anerkennungen an Bauherren, Architekten und Planer für besonders gelungene Holzbauten in Niedersachen vergeben werden. Sechs Objekte kamen in die engere Wahl, erläuterte Sabine Djahanschah, Referatsleiterin Architektur und Bauwesen der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) und Juryvorsitzende, das Votum der Jury.
Der 1. Preis, der mit 4.500 Euro dotiert ist, wurde in diesem Jahr an gleich zwei Einreichungen vergeben:
Die Üstra-Siedlung in Hannover zeigt als größte zusammenhängende Holzbausiedlung in Niedersachsen, dass die Nachverdichtungsmaßnahme eines innerstädtischen Quartieres trotz ihrer Größe eine ästhetisch anspruchsvolle Architektur in Holzbauweise erreichen kann.
Die Erweiterung am Lessing Gymnasium Braunschweig und die Neue Oberschule Braunschweig sind jeweils dreigeschossige Schulgebäude in Zweibund-Anordnung und wurden aufgrund ihrer Ähnlichkeit durch die Jury zu einem Objekt zusammengefasst. Gelungene Proportionen sowie ein sehr hoher Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen erfüllen den Anspruch an Gestaltung und Nachhaltigkeit überdurchschnittlich. Das Konzept, die Gebäude an ihrem heutigen Standort nur temporär zu nutzen, führte dazu, sogar die Bodenplatte in Holzbauweise auszuführen.
Der 3. Preis wurde an das Objekt „Haus C – Neues Gewand für einen Backsteinbungalow“ verliehen. Der Entwurf zeigt beispielhaft, dass sehr kleine und verbaute Bestandsbauten mit sanierungsbedürftigen Dachkonstruktionen mit Hilfe einer neuen vorgestellten Hülle aus Holz und einer integrierten Decken- und Dachkonstruktion sowohl kosteneffiziente als auch gestalterisch hochwertige Lösungen bieten können.
Prof. Tom Kaden von der TU Graz hob einleitend in seinem Impulsvortrag die Herausforderungen und Potenziale für den Holzbau im urbanen Raum hervor. Der Festvortrag schloss mit einem Ausblick auf das zukünftige Wohnen und Bauen in den immer mehr nachgefragten urbanen Räumen, wo ein großes Potenzial für den mehrgeschossigen modernen Holzbau sowie nachhaltiger Sanierungskonzepte mit Holz besteht.
Die Wettbewerbsbeiträge sollen sich durch eine hohe gestalterische und holzbautechnische Qualität auszeichnen sowie im Sinne der Nachhaltigkeit, ökologische und ressourcensparende Aspekte besonders berücksichtigen. In die Bewertung wird auch der Lebenszyklus der Bauwerke hinsichtlich ihrer Energieeffizienz, Wirtschaftlichkeit in Betrieb und Unterhalt bis hin zur Recyclingfähigkeit einbezogen. Bauwerke und Gebäudekomponenten sollten insgesamt ein zukunftsweisendes Gesamtkonzept darstellen.
Für den Holzbaupreis Niedersachsen 2020 können verschiedene Objekte eingereicht werden:
Bauen im Bestand
Anbauten, Umbauten, Aufstockungen oder energetische Sanierungen eines vorhandenen Bauwerks. Jede Gebäudeart und -nutzung ist zugelassen.
Neubau
Einzelbauwerke, Gebäudegruppen oder Ingenieurbauwerke. Jede Gebäudeart und -nutzung ist zugelassen.
Innenausbauten
Nachhaltige, innovative Raumlösungen und Nutzungskonzepte in Bestands- und Neubauten. Jede Gebäudeart und -nutzung ist zugelassen.
Sonderpreis Baukultur
Der Sonderpreis Baukultur wird an nachhaltige, innovative Sanierungs- und Umbaumaßnahmen von bestehenden Holzbauwerken oder Neubauten,die die Holzbaukultur aufgreifen und im modernen Kontext interpretieren, verliehen.
Mitglieder der Jury sowie Mitarbeiter der Auslober sind von der Teilnahme ausgeschlossen.
Teilnahmevoraussetzungen
Die Baumaßnahmen wurden im Zeitraum zwischen Januar 2018 und Juni 2020 fertiggestellt. Der Standort der Gebäude muss sich im Bundesland Niedersachsen befinden. Es dürfen insgesamt maximal drei Projekte je Bewerber eingereicht werden.
Der Holzbaupreis Niedersachsen 2020 ist mit einem Preisgeld von insgesamt 12.000 Euro dotiert (inkl. Sonderpreis). Es können mehrere Preisevergeben werden. Der Sonderpreis »Baukultur« ist mit insgesamt 1.000 Euro dotiert. Es können mehrere Sonderpreise vergeben werden. Neben den Preisen werden Anerkennungen vergeben. Die Prämierungen werden an die Bauherren, Entwurfsverfasser, Tragwerksplaner und ausführenden Holzbaubetriebe gleichermaßen verliehen. Die Jury entscheidet über die Prämierungen und die Verteilung des Preisgeldes frei und unanfechtbar unter Ausschluss des Rechtsweges.
eine Veröffentlichungserklärung jedes Objektbeteiligten
eine Objektbeschreibung mit Angabe von Namen und Anschriften der Architekten, Tragwerksplaner, Bauherren, Holzbaubetriebe und der Fotografen sowie der Objektdaten,
einen Datenträger mit druckfähigen Dateien aller eingereichten Inhalte (Bilder, Zeichnungen, Grafiken, Texte).
Eine Anonymisierung der Unterlagen ist nicht notwendig. Für eventuelle Beschädigungen oder den Verlust von Unterlagen übernehmen die Auslober keine Haftung. Die eingereichten Unterlagen werden nach Beendigung des Wettbewerbs nicht zurückgesendet.
Der/die Einreichende und die Objektbeteiligten bestätigen mit ihrer Teilnahme am Holzbaupreis Niedersachsen 2020, dass sie mit der Veröffentlichung des eingereichten Objekts einverstanden sind und stellen die hierfür notwendigen Unterlagen frei von Rechten Dritter uneingeschränkt und kostenfrei zur Verfügung.
Es besteht und ergibt sich kein Haftungsanspruch gegenüber den Auslobern für die Art und Form der Nutzung in der aufgeführten Art und Weise. Der/die Einreichende und die Objektbeteiligten stellen den Auslobern von eventuellen Ansprüchen Dritter an der Verwendung oder sonstigen Rechten frei.
Die Auslober haben das Recht, die prämierten Arbeiten mit allen eingereichten Unterlagen (Fotos, Zeichnungen, Texte, Angaben zu Objektbeteiligten usw.) bei Ausstellungen, in der Presse, in Publikationen sowie im Internet zur Dokumentation und Bewerbung des Holzbaupreises Niedersachsen sowie für die Öffentlichkeitsarbeit zur Förderung der stofflichen Holznutzung und Holzverwendung unter Namensnennung der Verfasser uneingeschränkt und unentgeltlich zu veröffentlichen und zu verbreiten, sofern der Veröffentlichung der eingetragenen Daten nicht in den beiliegenden Veröffentlichungserklärungen widersprochen wurde. Hierzu werden den Auslobern sämtliche Unterlagen uneingeschränkt und kostenfrei zur Verfügung gestellt. Die uneingeschränkte und unentgeltliche Einräumung kann jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen werden. Der Widerruf bewirkt, dass zukünftig keine weiteren Fotos und Unterlagen zur Veröffentlichung weitergegeben werden. Der Widerruf bedarf der Schriftform per Einschreiben.
Die Auslobung erfolgt durch den Landesbeirat Holz Niedersachsen e.V. und den Landesmarketingfonds Holz Niedersachsen, der am 3N Kompetenzzentrum e.V. angesiedelt ist. Beide Initiativen werden von Institutionen und Unternehmen des Clusters Forst und Holz getragen.
Förderer und Mitglieder des Landesmarketingfonds Holz:
Die einzureichenden Unterlagen sind jeweils in einer PDF-Datei gebündelt und unterscheiden sich für den/die Einreichende/n und die Objektbeteiligten. Aufgrund der 2018 wirksam gewordenen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) hat der bürokratische Aufwand auch in Bezug auf die Durchführung des Holzbaupreises Niedersachsen zugenommen, sodass gegenüber der vergangenen Auslobung 2018 weitere Formulare einzureichen sind.
Die Formulare sind so aufgebaut, dass sich wiederholende Angaben (wie z. B. die Objektbezeichnung) automatisch füllen, sobald diese erstmalig eingetragen wurden. Für das Ausfüllen der Formulare können Sie u. a. den kostenlosen Adobe Acrobat Reader nutzen. Nach dem Ausfüllen drucken Sie die Formulare bitte zum einen aus, um diese zu unterschreiben und postalisch einzureichen. Zum anderen speichern Sie die ausgefüllten Formulare ab, um diese dann digital auf einem Datenträgen einzureichen (Eine digitale Unterschrift ist hier nicht notwendig). Bitte scannen Sie die ausgedruckte und unterschriebene Version nicht ein.
Die Formulare für den/die Einreichende/n umfassen:
Deckblatt
Objektbeschreibung
Teilnahme- / Urheberrechtserklärung
Erklärung über die Veröffentlichung der persönlichen Daten
Sollten Sie Fragen bzgl. des Ausfüllens der Formulare oder auch zum allgemeinen Einreichungsprozess haben, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Unsere Kontakte finden Sie hier.
1. Preis Erweiterung am Lessing Gymnasium & Neue Oberschule Braunschweig
Bauherrschaft: FB Hochbau- u. Gebäudemanagement Stadt Braunschweig Architektur: werk.um architekten GbR, Darmstadt Tragwerksplanung: Ingenieurbüro für Statik und Bauwesen Christian Heil, Künzell Holzbau: Brüggemann Holzbau, Neuenkirchen Holzbau: Holzbau Brockhaus GmbH, Dinklage Fotografie: Thomas Ott, Mühltal
3. Preis Haus C – Neues Gewand für einen Backsteinbungalow
Bauherrschaft: Corinna Bartz, Jesteburg Architektur: raumplantage Architekten, Buchholz Tragwerksplanung: Ingenieurbüro für Tragwerksplanung Thomas Grimm, Winsen (Luhe) Holzbau: Horst Tramm Zimmerei und Innenausbau, Kirchwalsede Holzbau: B3 Holzmanufaktur, Handeloh Fotografie: raumplantage Architekten
Engere Wahl Neubau von zwei Lagerhallen und einer Verladehalle
Bauherrschaft: Friedrich Lütvogt GmbH & Co. KG, Wagenfeld Architektur: Architekturbüro Ostermeyer, Hannover Tragwerksplanung: Statik Meier, Hannover Holzbau: Schaffitzel Holzindustrie, Schwäbisch Hall Fotografie: Steffen Spitzner, Gera
Engere Wahl Eingangsgebäude für den Erlebnis-Zoo
Bauherrschaft: Zoo Hannover Architektur: pape+pape architekten, Hannover Tragwerksplanung: Arup Deutschland GmbH, Berlin Holzbau: Cordes Bau GmbH & Co. KG, Rotenburg Fotografie: Olaf Mahlstedt
Engere Wahl Gemeinschaftswohnprojekt Am Speicherbogen
Bauherrschaft: Wohn Projekt Am Speicherbogen Architektur: arch.tekton GmbH, Lüneburg Architektur: Deltagrün Architektur, Lüneburg Tragwerksplanung: Ingenieurbüro für Bauwesen Naunin Holzbau: Sören Sievers Zimmerei GmbH & Co. KG Fotografie: Stefan Koch
Engere Wahl Neubau Feuerwehr
Bauherrschaft: Gemeinde Eschede Architektur: ARGE Dr. Sass, Muth und Ladwig, Hannover Tragwerksplanung: Drewes und Speth PartGmbH, Hannover Holzbau: Holzbau Brockhaus GmbH, Dinklage Fotografie: ARGE Dr. Sass, Muth und Ladwig