Aktuelles aus dem Projekt
- Gute Gründe für die Trennung – Artikel aus LOHNUNTERNEHMEN 9/2018 über den Vergleich unterschiedlicher Aufbereitungstechniken im Projekt "Mest op Maat"
- Radiobeitrag des NDR zur neuen Düngeverodnung und zum Projekt "Mest op Maat" vom 14. September 2017
- Artikel "Gülletrennung bald Standard" erschienen im Wochenblatt für Landwirtschaft & Landleben Folge 47/2016 [pdf; 0,2 MB]
- Radiobeitrag des Deutschlandradios vom 25. April 2016
- Artikel "Gülle und Gärreste sind wertvoller" erschienen in Land & Forst Nr. 16 - 2016 [pdf; 1,2 MB]
Einführung
Das Projekt „Mest op Maat – Dünger nach Maß“ arbeitet entlang der gesamten Wertschöpfungskette von der Rohgülle, über die direkte Nutzung als Dünger oder Energiesubstrat, bis hin zu deren Aufbereitung zu Düngemitteln und Input-Substraten für Biogasanlagen in den viehveredlungsstarken Regionen in Deutschland und den Niederlanden. Dabei steht die transparente und bedarfsgerechte Verwertung der Gülle und Gärreste unter Zuhilfenahme effizienter Technologien im Mittelpunkt der Arbeiten. Alle Projektpartner arbeiten bereits seit vielen Jahren an dieser Thematik. Das dadurch angesammelte Know-how wird so in diesem Projekt zusammengeführt und bietet die Chance, einen großen Schritt bei der Entwicklung von Lösungen für die Herausforderungen bei der Verwertung von Gülle und Gärresten zu machen.
Das Projekt soll nicht nur gelungene Beispiele in der Projektregion betrachten, sondern insbesondere auch neue Konzepte und Technologien zur Gülle- und Gärrestverwertung umsetzen. Um die Ideenvielfalt zu fördern und einen Anreiz zu besonders zielorientierten Entwicklungen zu geben, werden wegweisende Vorhaben im Projektverlauf fachlich unterstützt.
Haben Sie Ideen, Technologien oder innovative Konzepte, die bereits realisiert oder weiterentwickelt werden sollen? Dann sprechen Sie uns an und werden Sie Teil von Mest op Maat – der Plattform für die Gülle- und Gärrestverwertung.
Einführungsfilm:
Motivation/Problemstellung
Das Projektgebiet für Mest op Maat umfasst in NRW die Landkreise des Münsterlandes (Steinfurt, Borken, Coesfeld,Warendorf und die Stadt Münster), in Niedersachsen die LandkreiseEmsland und Grafschaft Bentheim sowie auf niederländischer Seite die Regionen Overiijssel (Noord-Overijssel, Zuid-Overijssel, Twente) und Regionen Gelderlands (Zuidwest-Gelderland, Achterhoek, Arnhem/Nijmegen).
In dieser viehveredelungsstarken Projektregion gibt es alleine über 16 Mio. Schweine, die jährlich insgesamt 24.000.000 m³ tierische Ausscheidungen erzeugen. Das Potenzial des Düngewerts beträgt rund 230 Mio. Euro alleine für Schweinegülle. Die zum Teil hohen regionalen Überschüsse an Nährstoffen müssen umweltverträglich verwertet werden und erzeugen dabei steigende Kosten.
Gleichzeitig besteht in Ackerbauregionen ein Bedarf an Nährstoffen, wodurch sich in den letzten Jahren eine stetig wachsende Logistik für tierische Ausscheidungen entwickelt hat, die gerade auch grenzüberschreitend stattfindet. Diese ist jedoch oft nur wenig effizient und wirtschaftlich häufig nicht sehr sinnvoll.
Der „Nährstoffbericht Niedersachsen“ der Landwirtschaftskammer Niedersachsen gibt eine Importmenge an Gülle von 91.117 t/a aus den Niederlanden in das Land Niedersachsen im Jahr 2013 an. Ebenso ist im „Nährstoffbericht NRW“ der Landwirtschaftskammer NRW für den Import von Gülle aus den Niederlanden in NRW eine Gülleimportmenge von 1.423.231 t/a in 2013 ausgewiesen.
Durch eine Optimierung der Verwertung von Gülle und Gärresten können z.B. CO2-Emissionen durch die Substitution von Mineraldünger (energieintensive Herstellung), eine bessere energetische Ausnutzung vorhandener Reststoffe und eine höhere Transportwürdigkeit der Nährstoffe reduziert werden. Zudem unterstützt eine vermehrte energetische Nutzung dieser Reststoffe die regenerative Energieversorgung in der EUREGIO gemäß den Klimaschutzzielen der EU bzw. der Niederlande (-20 % CO2 bis 2020) und Nordrhein-Westfalens (-25 % CO2 bis 2020). Am Ende der Wertschöpfungskette steht immer die Nutzung als Dünger, die bei bedarfsgerechter Ausführung einen Beitrag zur Lösung der mit den Nährstoffüberschüssen einhergehenden Umweltprobleme leisten kann.
Inhalt / Projektbeschreibung
Zu Beginn des Projektes werden Anfall, Überschuss und Transport tierischer Ausscheidungen und Nährstofffrachten transparent dargestellt. Mit Hilfe gemeinsamer grenzüberschreitender Exkursionen und Expertenworkshops sollen in dem Projekt innovative Aufbereitungstechnologien und Verwertungskonzepte untersucht und bewertet werden. Dabei steht vor allem die Ermittlung der Interessen und Bedarfe der Abnehmerseite im Mittelpunkt, um bedarfsoptimierte Produkte anbieten zu können.
Schwerpunkt der Arbeiten im Projekt ist die Untersuchung bestehender und neuer Technologien und Konzepte zur Gülle- und Gärrestverwertung. Dazu werden diese im Labor- und Praxismaßstab für die Aufbereitung von Rinder- und Schweinegülle sowie Gärreste getestet. Durch die Versuche sollen Optimierungspotenziale bei bestehenden Techniken gehoben werden, neue Technologien weiterentwickelt und in technisch ausgereifte Konzepte überführt werden. Am Ende steht die Realisierung in Pilotanlagen im Praxismaßstab. Neben den Anlagen zur Aufbereitung werden im Projekt auch die Logistik sowie die Ausbringungstechnologien betrachtet. Durch eine gesteuerte und bedarfsgerechte Düngung können umweltschädliche Nährstoffüberschüsse reduziert werden.
Ziele / Ergebnisse
Das Projekt hat das Ziel, durch technische Innovationen die Gülle dort zu behandeln und zu verarbeiten, wo sie anfällt und somit den Transport von Gülle über die Grenze deutlich zu reduzieren. Dazu wird die Realisierung von erfolgreichen Aufbereitungskonzepten und die Umsetzung von Optimierungspotenzialen an bereits bestehenden Technologien ermöglicht. Es wird angestrebt, marktfähige Produkte herzustellen (NPK-Dünger), die als Mineraldüngerersatz gleichwertig in z. B. Ackerbauregionen eingesetzt werden können. Mit der Weiterentwicklung einer NIRS-gesteuerten und genau bedarfsgerechten Düngung werden effektiv Überschüsse in der Düngung vermieden.
Die Rolle des Niedersachsen Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe und Bioökonomie e.V. (3N)
Das 3N Kompetenzzentrum hat sich im Projekt der Aufgabe angenommen, speziell mit den niedersächsischen Praxispartnern groß angelegte Praxisversuche durchzuführen. Diese geben erste Anhaltspunkte auf spezielle Vorteile der getesteten Maschinen in den zur Verfügung stehenden Substraten. Gerade im Kontext des Nährstoffmanagements in den viehveredelungsstarken Regionen wie dem Emsland, der Grafschaft Bad Bentheim und z.B. den Landkreisen Cloppenburg und Vechta sind verlässliche Daten zur Separation für die zukunft unabdingbar.
So besteht das Aufgabengebiet von 3N weiterhin darin, diese Ergebnisse in Workshops in ganz Niedersachsen und über die Grenzen hinaus zu kommunizieren und über Demonstrationstage (siehe unten) die Brücken zwischen Wissenschaft und Praxis zu schlagen. Die Ergebnisse wurden in Expertengruppen bis nach Schleswig-Holstein getragen und z.B. im Kontext des Workshops "Klimaschutz durch Nutzung der Systemdienstleistungen von Biogasanlagen" im Rahmen eines Projektes des Minsiteriums für Landwirtschaft Niedersachsen weiter gegeben. Um das Thema auch medial weiter zu bringen, hat 3N einen Film über die bestehenden Techniken und über das Grundkonzept des Projektes erstellen lassen. Somit ist 3N nicht alleine in der Koordination des Projektes auf niedersächsicher Seite sondern auch maßgeblich im Bereich Öfentlichkeitsarbeit involviert.
Aktivitäten im Projekt
Veranstaltungen:
24.11.2016 - Demonstrationstag zur Aufbereitung von Wirtschaftsdüngern in Bakum
22.11.2016 - Demonstrationstag zur Aufbereitung von Wirtschaftsdüngern in Obernhausen
Film zum Projekt (November 2016):
Ergebnisse aus dem Projekt
Es liegen erste Ergebnisse aus den 2-wöchigen Separationsversuchen im August 2016 vor.
Hierzu wurden Nährstoffabscheidungen, TS-Gehalte, Biogaspotentiale, Energieinput-Mengen und viele weitere Parameter erhoben. Eine langwierige Vorbereitungs- und Nachbereitungszeit war von Nöten, jedoch können die einzelnen Separationstechniken nun in den Grundzügen bewertet werden. Die weiteren Praxisversuche werden zeigen, in wie fern diese Techniken Weiterentwicklungen innerhalb des Projektes vollziehen konnten und in wie fern sie zur Lösung der Problematik "Nährstoffüberschüsse" unter Erzeugung von handelbaren Düngerstoffen beitragen können.
Mest op Maat_Präsentation Hermus [pdf; 10,6 MB]
Projektpartner
Bio-energiecluster Oost-Nederland
DNL-contact GmbH & Co KG
Fachhochschule Münster
Groot Zevert Loon- en Grondverzetbedrijf - Transport
Saxion University of Applied Sciences
Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen
Landwirtschaftskammer Niedersachsen
Lohnunternehmen Moormann-Schmitz GmbH
Raiffeisen-Warengenossen- schaft Emsland-Süd eG
REW Regenis Regenerative Energie Wirtschaftssysteme GmbH
Agrar- Service u. Handel GmbH & Co. KG
Stichting Biomassa
Gefördert durch
Laufzeit
07.10.2015 bis 30.06.2019
Ansprechpartner
Sascha Hermus
Tel. 01525-4782560
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Weitere Projektinformationen