"Wie wirkt sich die Düngung mit Gärresten langfristig auf den Boden aus? Die Gärrestdüngung ist in Biogasbetriebssystemen eine Möglichkeit, organische Substanz auf den Acker zurückzuführen. Um Veränderungen in der Bodenqualität festzustellen, müssen die Untersuchungen langfristig angelegt sein. Das Forschungsprojekt (des TFZ Bayern) umfasste deshalb einen Zeitraum von zehn Jahren. Im Vergleich mit Rindergülledüngung fördert die Düngung mit Gärresten das Bodenleben weniger stark. Hinsichtlich der Humuswirkung führen beide Varianten allerdings zu vergleichbaren Ergebnissen. Trotzdem ließ sich aufgrund des Versuchsaufbaus – einseitige Fruchtfolge mit humuszehrenden Kulturen – ein deutlicher Rückgang der Humusgehalte im Boden feststellen. Folglich war die Düngung mit Gärresten nicht ausreichend, die Bodenqualität zu erhalten. Ergänzende Maßnahmen zur Förderung von Humusaufbau, Bodenstruktur und Bodenleben sind notwendig. "
In Zeiten des Klimawandels mit verstärkten Niederschlägen und Dürren kommt dem Humusaufbau mehr Bedeutung zu denn je! Dieser wird vor allem bewirkt durch eine permanente Bedeckung von Ackerflächen mit möglichst lebenden Planzen, denn vor allem diese vermögen mit ihren Wurzeln Dauerhumus zu schaffen und damit die wichtigen Mittelporen im Boden, die die maximale Wasseraufnahme und -speicherung sowie die Befahrbarkeit bei Nässe bewirken! Der Humusaufbau muss durch die Förderung entsprechender Maßnahmen vorangebraucht werden. (Interview mit Prof. Dr. Axel Don im Nachgang zu Praxis-Talks #1/2024)