Auf der Online-Plattform von AgoraNatura können u.a. Landwirte Projekte einstellen, die Zielen des Naturschutzes dienen. Denkbar sind hier auch Maßnahmen, die den Boden vor Erosion und damit gleichzeitig auch Gewässer schützen. Nach erfolgreicher Prüfung und Zertifizierung werden diese Projekte dann veröffentlicht und können finanziell unterstützt werden. Betrieben wird der Online-Marktplatz durch die Deutsche Umwelthilfe (DUH), das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF), die Universität Greifswald und den Deutschen Verband für Landschaftspflege (DVL).
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Beim Agrar- und waldpolitischer Neujahrsempfang des NABU „Private Naturschutzfinanzierung als
Chance für die Land- und Forstwirtschaft?“ am 23.01.2025 berichtete Dr. Frederike Neuer von Agora Natura zur Frage "Wie bekommen wir Landwirtschaft und private Gelder zusammen?" über das Konzept des Online-Marktplatzes, das u.a. vom Deutschen Bauernverband mit initiiert wurde! Andere Referenten berichteten über ein wachsendes Interesse große Unternehmen, sich durch die Förderung solche Projekte werbewirksam zu profilieren.
"Durch die Zertifizierung nach dem sogenannten Naturplus-Standard wird die Wirksamkeit der Projekte sichergestellt. Ein Team aus Forschung, Landwirtschaft und Naturschutz prüft, ob die Maßnahmen zielführend sind und gemäß dem Naturplus-Standard wissenschaftlich fundierten Qualitätskriterien entsprechen. Für die Zertifizierung müssen die Projektdurchführenden auch genau darstellen, welche Effekte ihre Maßnahmen auf die Leistungen der Natur haben. Diese Naturleistungen sind die Beiträge der Natur, die für das menschliche Wohlergehen sorgen. Dazu gehört, dass uns die Natur mit sauberem Wasser oder Rohstoffen versorgt, dass sie Kohlenstoffdioxid (CO2) bindet und somit zum Klimaschutz beiträgt und dass wir uns an ihr erfreuen und in ihr erholen können. Indem sichtbar gemacht wird, welche Leistungen das einzelne Projekt tatsächlich unterstützt, sollen diese Leistungen mehr Wertschätzung in der Öffentlichkeit erfahren. Gleichzeitig können sich Unternehmen und Privatpersonen so nicht nur Projekte in bestimmten Regionen aussuchen, sondern auch gezielt danach, in welche Leistungen der Natur sie investieren möchten: in den Schutz von Wasser, den Erhalt und die Entwicklung der Artenvielfalt oder in Klimaleistungen. Die Projekte können dabei ganz oder auch anteilig finanziert werden. Finden sich nicht genügend Investorinnen und Investoren für ein Projekt, wird das bereits gezahlte Geld komplett zurückerstattet." (Quelle)