Bei der Veranstaltung „Carbon Farming – mit Klimaschutz Geld verdienen?“ der Arbeitsgemeinschaft für Landberatung e.V. am 13.02.2025 in Walsrode wurden die Vorteile, Möglichkeiten und Rahmenbedingungen des Humusaufbaus von verschiedenen Wissenschaftlern und Praktikern dargestellt.

Prof. Dr. Guggenberger von der Universität Hannover zeigte, das mehrjährige Kulturen neben Agroforstsystemen die effektivsten Maßnahmen sind um den Humusgehalt auf landwirtschaftlichen Flächen mittels Pflanzen zu erhöhen. Der Wegfall der Bodenbearbeitung über viele Jahre und das intensive Wurzelwerk tragen dazu bei. Dr. Ernst Kürsten von 3N stellte in seinem Beitrag drei verschiedene Dauerkulturen vor:
1. Sida (Sida hermaphrodita (L.) Rusby)

Dieses Malvengewächs ist eine sehr gute Bienenweide und wurzelt bis zu 3 m tief. Ab dem 2./3. Jahr kann man die bis zu vier m hohen Triebe im Winter trocken als Brennstoff ernten oder auch zweimal im Sommer für die Biogaserzeugung oder als Tierfutter. Als Torfersatzstoff ist die Pflanze sehr gut geeignet und erfreut sich speziell bei Baumschulen im Ammerland gerade wachsenden Interesses! (Kontakt: Jürgen Theilen Tel. 04488 522260).
Bis 25 Jahre Standzeit kann man rechnen, sodass sich die kostenträchtige Etablierung eines Bestandes durch Pflanzung (3.500 – 4.000 €/ha) oder Saat 1.000 €/ ha (Unkrautprobleme!!) bei jährlichen Erträgen von 2.000 – 2.500 €/ha rentieren kann. Weitere Informationen und Links unter auf der 3N-Website. Ganz unten auf dieser Seite findet man auch Angaben zu den anderen beiden mehrjährigen Kulturen, die aktuell vermehrt angebaut werden:
2. Durchwachsene Silphie (Silphium perfoliatum)

Diese Pflanze wird ca. 3 m hoch und als Bienenweide geschätzt, ist langlebig (bis 30 Jahre) und kann vielfältig genutzt werden: für die Biogasproduktion (als Mais-Ersatz!), als Faser- und Torfersatzstoff. Die Reste aus der Faserproduktion und Gärreste können als hofeigener Wirtschaftsdünger besonders interessant für viehlose Betriebe sein! Es wurde eine Technik zur Aussaat der Durchwachsenen Silphie unter Mais als Deckfrucht entwickelt. Die Firma Donau Silphie gibt dazu weiter Auskünfte.
3. Miscanthus (Miscanthus x giganteus)

Das „Riesenchinaschilf“ ist ein Süßgras und erfreut sich in den letzten Jahren eines besonderen Interesses als Brennstoff, sowie für Biogas, Tierstreu, Torfersatzstoff, Pflanzenkohle, Papier oder Baustoffe. Nach drei Jahren kann an mit einem TM-Ertrag von 15 t/ha rechnen, wobei sandige Böden, Staunässe und längere Sommertrockenheit diesen mindern.
Ausführliche informationen dazu in einem 3N-Merkblatt und auf der Website des Vereines für Miscanthus und mehrjährige Energiegräser e. V. (MEG e.V.).