Grundlagen

Abhängig von ihrer Größe lassen sich Algen in Makro- und Mikroalgen unterteilen. Im Bereich der nachwachsenden Rohstoffe sind für das 3N Kompetenzzentrum Mikroalgen von besonderem Interesse. In ihrem Wachstum sind Algen bis zu 3-5-mal effizienter als andere Pflanzengattungen wie z.B. Mais. Es gibt Arten, die ihre Größe innerhalb von 24 Stunden um das 16-Fache steigern können. Bezogen auf ihre Trockenmasse können Algen bis zu 50 Prozent aus dem für die Kraftstoffproduktion begehrten Öl bestehen, den sogenannten Lipiden.

Algen im Röhrenreaktor
Algen im Röhrenreaktor


Während des Algenwachstums wird das Treibhausgas Kohlenstoffdioxid in Biomasse gebunden. Daher lassen sich durch die Produktion von Algen nicht nur wertgebende Inhaltsstoffe gewinnen, sondern auch noch eine CO2-Senke erzielen. Global gesehen spielen Algen - anders als Weizen oder Mais - bei der Ernährung des Menschen eine untergeordnete Rolle. Ein weiterer positiver Aspekt besteht darin, dass Algenproduktionsstätten auf nicht landwirtschaftlichen Flächen entstehen können und so keine Raum- und/oder Nutzungskonkurrenzen zu anderen Pflanzen für den menschlichen Gebrauch entstehen. Um eine weitere Verbreitung des Themas in die Landwirtschaft und somit einen regionalen Kontext zu schaffen, hat 3N den Niedersächsischen Algenstammtisch ins Leben gerufen.

Niedersächsischer Algenstammtisch

Algennetzwerkbildung

Während dieser regelmäßig stattfindenden Veranstaltung haben Interessierte aus dem Umfeld der Algen (Züchter, Vertriebler, Anlagenbauer, Forscher uvm.) die Möglichkeit, sich auszutauschen und das eigene Netzwerk mit interessanten Kontakten zu erweitern.

Eine Rückschau auf die bisher stattgefundenen Stammtische ist nachfolgend zusammen gestellt.

1. Niedersächsischer Algenstammtisch in Göttingen

Algen entwickeln sich zu einem immer bedeutsameren Wirtschaftszweig, wobei die Nutzung von der Lebensmittelbranche bis hin zu technischen Bereichen geht. Um den Informationsaustausch zwischen den Akteuren auf diesem Gebiet zu intensivieren, fand am 27.10.2014 in Göttingen in den Räumlichkeiten der Stammalgensammlung Göttingen (SAG) zum ersten Mal der vom Niedersachsen Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe e.V. (3N) initiierte und durchgeführte Niedersächsische Algenstammtisch statt. Herr Prof. Schulz von der Christian-Albrecht-Universität zu Kiel hat in seinen Grußworten den seit längerer Zeit bestehenden Algenstammtisch in Kiel beschrieben und damit das aus Schleswig-Holstein übernommene Konzept vorgestellt.

Die rund 40 Teilnehmer aus den Bereichen Forschung, Praxis, Anlagenbau, Vermarktung und Unternehmensberatung konnten sich die Räumlichkeiten der SAG unter Führung von Herrn Prof. Dr. Thomas Friedl und Frau Dr. Maike Lorenz anschauen. Auf Grund der inhaltlich heterogenen Zusammensetzung der Teilnehmer haben sich sehr schnell innovative Ideen und Projektansätze entwickelt.

Im Anschluss an den Algenstammtisch haben sich mehrere Teilnehmer mit neuen Ideen zusammengefunden und werden sicherlich auch in Zukunft die Synergieeffekte dieses entspannten fachlichen Austauschs nutzen.

Die Veranstaltung soll 3-4-mal jährlich in Niedersachsen an wechselnden Orten fortgeführt werden. Dabei liegt das Hauptaugenmerk auf der Netzwerkbildung unter Beteiligung von Praktikern und Akteuren aus Forschung und Entwicklung.

Hier können Sie den Veranstaltungsfalter mit weiteren Informationen herunterladen.
Einladung 1. Niedersächsischer Algenstammtisch [pdf; 0,4 MB]

2. Niedersächsischer Algenstammtisch in Bad Fallingbostel

Mikroalgen schauen in eine „grüne“ Zukunft - und das in vielerlei Hinsicht.


Das "Gewächshaus" beherbergt die Röhrenreaktoren für die Algenkultivierung

In diesem Punkt waren sich alle Gäste und die beiden organisierenden Institutionen des 2. Niedersächsischen Algenstammtisches, das Niedersachsen Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe (3N) und die Deltaland GmbH, einig. Dabei standen diesmal, in Ergänzung zum ersten Stammtisch in den Räumlichkeiten der Stammalgensammlung Göttingen, der Praxisanwender mit seiner Biogasanlage und die Stakeholder der Algenbranche im Fokus. Ein besonderer Blick wurde auf die Verwertungsmöglichkeiten der gewonnenen Biomasse gelegt, was naturgemäß im besonderen Interesse der landwirtschaftlichen Anlagenbetreiber liegt.

Mehr als 50 Interessenten – vornehmlich Biogasanlagenbetreiber und Hersteller von Photo-Bio-Reaktoren für Algen, aber auch Personen aus der Politik – fanden sich zunächst an der Biogasanlage der Agrar Energie Obernhausen GmbH in Bad Fallingbostel zum Austausch ein. Die Initiatoren des Algenstammtisches und der Anlagenbetreiber Henning Wrigge konnten neben den Fachbesuchern den Ersten Kreisrat des Landkreises Heidekreis Oliver Schulze und Bad Fallingbostels Bürgermeisterin Karin Thorey begrüßen.


Begonnen wurde die Veranstaltung mit der Vorstellung des zunächst auf zwei Jahre ausgelegten Feldversuches, Algen an einer Biogasanlage unter Zuhilfenahme des Abgasstromes aus dem BHKW (CO2) zu produzieren. Die Anlage läuft nun im zweiten Jahr und wurde im ersten Jahr erfolgreich mit der Algenart Scenedesmus gefahren. Weitere Algenarten sollen folgen, um die Bandbreite der an einer Biogasanlage zu produzierenden Algenbiomasse zu verdeutlichen. Dabei zeigt sich das Projektkonsortium offen gegenüber Auftragstestreihen von dritter Seite.

Nach der Präsentation der Röhrenanlage der Firmen LGem und Georg Fischer (Komponentenlieferant) an der Biogasanlage wurde die Veranstaltung im Gasthof Idingen fortgesetzt. Während des Buffets wurden viele neue Kontakte geknüpft und es wurde sich kontrovers über die Marktpotentiale der Algenbiomasse ausgetauscht. Darüber hinaus konnten einige holländische Besucher den anderen Teilnehmern weitere Anlagenkonzepte vorstellen.


Gemeinsames Essen im Gasthof Idingen

Die Resonanz auf den Abend war durchweg positiv und ein dritter Niedersächsischer Algenstammtisch wird folgen. Der 3. Niedersächsischen Algenstammtisch wird im Anschluss an den Kongress „Öko-Innovationen mit Biomasse“ in Papenburg am 18.06.2015 im Anschluss an die Algensektion stattfinden. Tageskarten für den Kongress kosten 80 €. Veranstalter des Kongresses ist das Niedersachsen Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe. Die Teilnahme am Algenstammtisch wird 15 € Unkostenbeitrag zum Buffet betragen.

Hier können Sie den Veranstaltungsfalter mit weiteren Informationen herunterladen.
Einladung 2. Niedersächsischer Algenstammtisch [pdf; 0,4 MB]

3. Niedersächsischer Algenstammtisch in Papenburg

Nach zwei sehr erfolgreichen Niedersächsischen Algenstammtischen folgte nun nach der Sektion Algen im Anschluss an den Öko-Innovations-Kongress (17.06-18.06.2015) der dritte Niedersächsische Algenstammtisch. Dazu bot das Hotel „Alte Werft“ in Papenburg den richtigen Rahmen. Organisiert wurden beide Veranstaltungen vom Niedersachsen Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe e.V. in Werlte.

Am 18.06.2015 taten sich ab 18:00 Uhr einmal mehr die Interessenten aus den Bereichen Wirtschaft und Wissenschaft zusammen, um über die Produktion, die Marktpotentiale und die Gewinnung der wertgebenden Inhaltsstoffe von Mikroalgen im konkreten Fall zu sprechen. Gerade der Praxisbezug stand bei diesem Treffen im Vordergrund.

Das Besondere war zudem der internationale Kontext, in dem dieser Niedersächsische Algenstammtisch stand, da dieser Termin im Anschluss an den Kongress „Öko-Innovationen mit Biomasse“ statt fand. Die Referenten der Algensektion nahmen ebenfalls am Stammtisch Teil.

Generell galt es, innerhalb dieser Veranstaltung Akteure aus dem weiten Feld der Algen mit all seinen angrenzenden Gebieten in ungezwungener Atmosphäre zusammenzubringen.

Hier können Sie den Veranstaltungsfalter mit weiteren Informationen herunterladen.
Einladung 3. Niedersächsischer Algenstammtisch [pdf; 0,4 MB]

Nachfolgend finden Sie einen Auszug aus dem Tagungsband zum Kongress "Öko-Innovationen mit Biomasse".
Tagungsband zur Sektion "Algen" [pdf; 1,6 MB]

Die Vorträge der Referenten der Algensektion finden Sie hier:

Friedl [pdf; 1,4 MB]

Knol [pdf; 4,3 MB]

Mudimu [pdf; 3,0 MB]

Pommet [pdf; 3,8 MB]

van den Hende [pdf; 7,8 MB]

van der Weide [pdf; 2,3 MB]

4. Niedersächsischer Algenstammtisch in Werlte

Nach dem dritten erfolgreichen Algenstammtisch organisierte das 3N Kompetenzzentrum in Werlte den vierten Algenstammtisch. Dieser legte wie gewohnt den Fokus auf die praktische Ausrichtung der Algenszene und brachte viele Praktiker an einen Ort. Aufbauend auf den Diskussionen und angeregten Gesprächen der letzten Algenstammtische war immer wieder die Frage aufgekommen, wie genau eine Implementierung von Algenproduktionsanlagen an landwirtschaftlichen Betrieben und Biogasanlagen in der Praxis aussehen kann.


Gunnar Mühlstädt, CEO der Firma MINT Engineering GmbH, stellte in seinem Vortrag das Unternehmen und die Anbindung einer Algenproduktionsstätte an eine landwirtschaftliche Biogasanlage sowie Ergebnisse aus diesem Projekt vor.

Im Anschluss an den Vortrag gab es ausreichend Zeit und Raum, um sich gemeinsam bei einem Imbiss auszutauschen und gemeinsam über Ideen und mögliche Kooperationen zu reden.

Den Veranstaltungsfalter mit weiteren Informationen könne Sie hier herunterladen.

Einladung 4. Niedersächsischer Algenstammtisch [pdf; 0,9 MB]

5. Niedersächsischer Algenstammtisch in Bremen

Nach dem vierten erfolgreichen Algenstammtisch organisierte das Niedersachsen Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe und Bioökonomie e.V. aus Werlte in Kooperation mit der Hochschule Bremen einen weiteren Algenstammtisch. Dieser legte wie gewohnt den Fokus auf alle Akteure der Algenszene und brachte viele Praktiker, Wissenschaftler und Algen-Interessierte an einem Ort zusammen. Im Vorfeld kam immer wieder die Frage auf, wie eine Implementierung von Algenproduktionsanlagen an landwirtschaftlichen Betrieben und Biogasanlagen in der Praxis aussehen könne. Die Hochschule Bremen bot Forschung für die Praxis und Antworten zu diesen Fragestellungen. Während des Stammtisches konnten in Führungen verschiedene Laboranlagen zur Kultivierung und Erforschung von Mikroalgen sowie die Algenkulturen im Gewächshaus der Hochschule Bremen besichtigt werden.

Nach den Führungen war Zeit und Raum, sich gemeinsam bei einem Imbiss auszutauschen und über Ideen und mögliche Kooperationen zu reden.

Alle Informationen finden Sie noch einmal in der Einladung.

6. Niedersächsischer Algenstammtisch in Papenburg

Am 29. Juni 2017 fand der 6. Niedersächsische Algenstammtisch im Anschluss an die Algensektion innerhalb des Kongresses „Öko-Innovationen mit Biomasse“ in Papenburg statt. Angeregt durch die vorangegangenen Vorträge des Kongresses diskutierten ca. 20 Teilnehmer u. a. die Frage, wie eine Implementierung von Algenproduktion in die bestehende landwirtschaftliche Infrastruktur aussehen könnte.


Weitere Informationen finden Sie noch einmal in der Einladung.

7. Niedersächsischer Algenstammtisch in Ostereistedt-Rockstedt

Über 60 Interessierte und vor allem viele Praktiker aus dem Bereich Landwirtschaft und Biogas machten den 7. Niedersächsischen Algenstammtisch zu einem großen Erfolg.


Am 19. September 2017 konnte der Niedersächsische Algenstammtisch mit über 60 Besuchern und einer sehr interessanten und informativen Besichtigung der Algenproduktionsstätte RO-V-AL in Rockstedt auf ganzer Linie überzeugen.

Das vom Niedersachsen Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe und Bioökonomie e.V. (3N) – dieses Mal in Kooperation mit der Bioenergie Initiative des Landkreises Rotenburg (Wümme) – initiierte Format fand zum 7. Mal statt. Bereits während der Vorstellungsrunde der im Haus an der Löh statt gefundenen Veranstaltung wurde deutlich, dass sich immer mehr Praktiker für das Thema Algen sowohl hinsichtlich der Produktionsfragen (Algenarten, Produktionssysteme) als auch zunehmend für den Bereich der Vermarktung interessieren.

Den Teilnehmern wurde von den beiden Geschäftsführern der RO-V-AL GbR Johannes und Maarten-Jan Heins im weiteren Verlauf die auf die Gattung Chlorella ausgelegte Algenproduktionsstätte vorgestellt. In 20 Becken wird über das ganze Jahr Algenbiomasse produziert und über die NOVAgreen Projektmanagement GmbH in Langförden vermarktet. Die Becken selbst befinden sich in einem Gewächshaus und werden über die Abwärme eines Blockheizkraftwerks versorgt, welches Gas einer nahe gelegenen Biogasanlage einsetzt.

Die Ernte erfolgt durch Absaugen der Biomasse aus den Sedimentationsbecken. Das gewonnene konzentrierte Algen-Wasser-Gemisch wird anschließend auf Trocknungstücher gegeben und nach Ablauf des Wassers bei 45 bis 60 °C über zwei Tage in einer Anlage getrocknet. Als Produkt entstehen Algen-Chips, die nun weiterverkauft werden können.

Das Ziel der Geschäftsführer sei es, so wenig Wasser wie möglich zu verbrauchen (max. 1 m³/d), damit ressourcenschonend gearbeitet werden kann. Auch würde weiter an dem Grad der Automatisierung gearbeitet, da viele Schritte noch händisch erledigt werden müssten. Aber auch hier sei man auf einem guten Weg. Innerhalb eines Jahres konnten jedoch die drängendsten Fragen hinsichtlich der Produktion gelöst und mit viel Eigeninitiative der Prozess optimiert werden. Bezüglich des Produktionspotentials blieben jedoch auch weiterhin Spielräume nach oben.

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Während des sich anschließenden geselligen Teils des Abends konnten die Teilnehmer bei Getränken und einem guten Essen die Gelegenheit nutzen und Anlagenbetreiber und Algenvermarkter ausgiebig zu befragen. Aber auch untereinander fand ein reger Austausch statt, der wieder einmal zeigte, dass das Thema Algen auf mehr und mehr Interesse stößt. Bei Interesse an weiteren Veranstaltungen im Rahmen des Algenstammtisches – sei es als Teilnehmer und Kooperationspartner – sprechen Sie Herrn Sascha Hermus (Bitte Javascript aktivieren!) gerne an.

8. Niedersächsischer Algenstammtisch am DIL in Quakenbrück

Der 8. Niedersächsische Algenstammtisch fand am Deutschen Institut für Lebensmitteltechnik e. V.(DIL) in Quakenbrück statt. 
Weitere Informationen finden Sie in der Veranstaltungseinladungsowie im Veranstaltungsrückblick.

9. Niedersächsischer Algenstammtisch in Dorfmark

Betreiber von Biogasanlagen informieren sich über Reinigung von Oberflächenwasser durch Einsatz von Algen.

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Auf der Biogasanlage der Agrarenergie Oberhausen in Mengebostel stellte Betreiber Hennig Wrigge auf dem 9. Niedersächsischen Algenstammtisch nicht nur die Anlage vor, sondern schilderte eindrucksvoll das drängende Problem, das über 9.500 Biogasbetriebe in Deutschland immer stärker beschäftigt: die Lagerung und Ausbringung des zu sammelnden Regenwassers auf Siloflächen und Fahrwegen sprengt alle Kapazitäten. Dieses Oberflächenwasser enthält zu viele Nährstoffe, als dass es einfach so eingeleitet werden könnte, gilt aber auch nicht als Dünger.

Sascha Hermus vom 3N Kompetenzzentrum Niedersachsen Netzwerks Nachwachsende Rohstoffe und Bioökonomie e.V. – kurz 3N – leitete dann vor Biogasanlagenbetreibern, Wissenschaftlern, Fachfirmen und Behörden von der Problemstellung auf den wissenschaftlich-praktischen Teil bei diesem Treffen über und stellte den Photobioreaktor der Firma LGem vor. Dieser und ein zweiter mobiler Photobioreaktor der Firma Limnosystem waren zuvor bereits über zwei Monate in unterschiedlichen Versuchsreihen in der Region im Einsatz. 3N begleitet die Versuche ebenso wie die Universtät Kiel, deren beteiligte Mitarbeiter ebenfalls am Stammtisch teilnahmen.

Mit dem schon länger auf der Anlage in Mengebostel zur Algenproduktion installierten Röhrenreaktor der Firma LGem, der mit einem Fassungsvermögen von 800 l Wasser in den letzten Wochen mit der Blaualge Spirulina besetzt wurde, soll nun untersucht werden, bis zu welchem Grad die auf dem Gelände jährlich anfallenden 2000 m3 Oberflächenwasser von Nährstoffen gereinigt werden können.

Der zweite gezeigte und mobile Bioreaktor der Firma Limnosystem wurde mit einem speziell auf Sedimentation selektiertem Mikroalgenmix bestückt. So wird das Trennen der Biomasse von dem gereinigten Wasser erheblich erleichtert. „Die Algenproduktion gilt als positiver Nebeneffekt der Abwasserreinigung“, erklärt Sascha Hermus die Gewichtung der Versuchsreihen und unterstreicht dabei, dass die Vermarktungswege der produzierten Algenbiomasse noch zu eruieren wären. Ob die Algen als Tierfutter oder gar als Rohstoff für die Kosmetikindustrie vermarktet werden können, hängt von den erfüllbaren Qualitätsstandards ab. Die potenziellen Verfahren und Kosten der Ernte der Algen aus dem Abwasser sind weitere offene Punkte in der Rentabilitätsfrage einer Algenproduktion.

Wieviele Nährstoffe tatsächlich aus dem Abwasser herausgefiltert werden können, ist eine aktuell zu untersuchende Fragestellung, die in diesem Fall vorrangig aus dem Interreg NSR-Projekt BioCas unterstützt wird, bei dem der Heidekreis und 3N Projektpartner sind. Weitere Versuchsläufe sind hieraus auch ins kommende Jahr hinein noch möglich. Wie die anfallende Wärme aus dem Produktionsprozess sinnvoll genutzt werden kann, ohne die Bedingungen für die Algenproduktion zu beeinträchtigen, wird sich in den längerfristig angesetzten Versuchsläufen in den kälteren Monaten zeigen.

Nach dem Ortswechsel des Stammtischs in das Hotel Deutsches Haus in Dorfmark fasste Hermus die Informationen aus dem praktischen Teil zusammen: „Noch stehen wir ganz am Anfang. Mit der Algenproduktion können Betreiber von Biogasanlagen verschiedene Synergien nutzen. Das könnte eine besonders interessante Option für Anlagen werden, die keine Förderung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz mehr bekommen“, so Hermus. Neben den Fördermöglichkeiten für Versuche aus BioCas stehen 3N als Projektkoordinator ab 2020 Fördergelder aus dem Projekt BamS – Bioökonomie auf maritimen Standorten – weitere Mittel zur Verfügung, wenn bspw. wässrige Reststoffströme auf Biogasanlagen mit Algen behandelt werden sollen.

Im Anschluss an den informativen Teil hatten die Teilnehmer des Stammtischs Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen und sich mit den Akteuren ausgiebig auszutauschen. Informationen hierzu gibt es für Interessierte im 3N-Büro Heidekreis unter Tel.: 05162 8850-474 oder Bitte Javascript aktivieren! und Bitte Javascript aktivieren!.

Weitere Informationen zum Algenstammtisch erhalten Sie von Herrn Sascha Hermus.

Kontakt:

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Sascha Hermus

+49 152 54782560
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