Hanf ist eine alte Kulturpflanze mit vielseitigen Verwertungsmöglichkeiten (Seile, Textilien, Papier, Dichtmaterial von Rohrgewinden, Öl, Biomasse und eben auch zur Wärmedämmung). Mittlerweile hat sich Hanf in der Nutzung als Dämmstoff für Dach und Fassade etabliert. Ebenso wie bei der Herstellung von Dämmungen aus Flachs sind bei der Produktion von Hanf-Matten die Stängel, insbesondere die Kurzfasern, interessant.
Für die Herstellung von Vliesen und Hanfdämmmatten, auch bekannt unter dem Namen Thermohanf, wird der Stängel der Hanfpflanze verarbeitet. Durch den Zusatz von Borsalzen wird die Brandschutzklasse B2 erreicht. Um die Stabilität der Hanf-Dämmstoffe zu erhöhen wird in vielen Produkten Polyester oder Stärke als pflanzliche Stützfaser eingearbeitet.
Hanf ist ein natürlich nachwachsender Rohstoff und weist durch den geringen Primärenergiebedarf bei der Herstellung eine positive CO2-Bilanz auf. Durch den hohen Gehalt an eingelagerter Kieselsäure sind Hanffasern feuchtigkeitsbeständig und fäulnisrestistent. Sowohl beim Einbau als auch während des Einsatzes ist Hanf gesundheitlich völlig unbedenklich.
Hanf weist hinsichtlich Wärmedämmung und Schallisolierung gute Eigenschaften auf. Die Wärmeleitfähigkeit beträgt 0,040-0,045 W/mK. Eine Hanf-Dämmung kann in der Zwischensparrendämmung, da die Dämmmatten besonders flexibel sind, oder Untersparrendämmung eingesetzt werden. Ferner zur Wanddämmung im Trockenbau und zur Wärmedämmung und Trittschalldämmung von Decken. Eine weitere Einsatzmöglichkeit bietet sich als Stopfhanf. Er dient der Auskleidung von Rissen und kleineren Hohlräumen z.B. bei Fenstern.
Als Putzträger für ein ökologisches Wärmedämmverbundsystem WDVS ist eine Hanf-Dämmung ungeeignet. Die Materialfestigkeit der Dämmmatten ist hierfür zu gering. Ebenso wenig ist Hanf auch nicht für eine äußere Dämmung in Form von WDVS geeignet. Es muss eine Holzkonstruktion auf der Wand aufgebracht werden, zwischen die die Hanfplatten geklebt werden.
Hanf kann entweder wiederverwendet oder in Abfallverbrennungsanlagen thermisch verwertet werden. Die direkte Deponierung oder Kompostierung gilt es zu überprüfen. Ob diese infrage kommt, hängt von den Zusatzstoffen ab, die dem Material zugeführt wurden, um beispielsweise den Brandschutz zu erhöhen.
Auch hier bietet die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. zum Thema Hanf weitere Informationen, wie auch das Internet Magazin DasHaus, die RENEWA GmbH mit der Seite energieheld und die Greenhouse Media GmbH auf der Seite energie-experten.