Süntellädchen | 3N Kompetenzzentrum

Objekt

Die Lage / Ziele
Grundlegendes Ziel des Projektes „Dorfladen“ war es, neben der Herstellung eines umfassenden Versorgungsangebotes für die Dörfer Flegessen, Hasperde und Klein Süntel einen neuen lebendigen Treffpunkt für die Bewohner und Gäste zu schaffen. Nach Analyse verschiedener Standorte (Bestand / Neubau) zur Realisierung des Vorhabens wurde das Grundstück in der Gülichstr. 31 ausgewählt. Es bietet mit seiner zentralen Lage innerhalb der Dorfgemeinschaft ideale Voraussetzungen. Zudem konnte damit dem Leerstand im ländlichen Raum entgegengewirkt werden. Nachdem in einem ersten Bauabschnitt das ungenutzte Wohn- und Stallgebäude abgebrochen wurden, konnte anschließend von Mai 2014 - Juli 2015 der Neubau mit rund 90 qm Nutzfläche vor allem in Eigenleistung der engagierten Dorfbewohner errichtet werden.

Das Entwurfskonzept
Der Baukörper selbst findet seinen historischen Ansatz in Rundhäusern, den sogenannten Trullys, die heute noch in Apulien (Süditalien) zu finden sind und seit 1996 dem Weltkulturerbe der Unesco angehören. Die von uns gewählte moderne, zeitgemäße Grundform eines achteckigen Grundrisses mit einem flachgeneigtem, kegelförmigen Dach, das in einem lichtdurchfluteten Dachaufsatz endet, lässt die ursprüngliche Grundform des Rundhauses noch in Ansätzen spüren. Die erweiterbare Grundrissstruktur ermöglicht eine sehr hohe Variabilität in der Raumgestaltung. In den jeweiligen Achtecksegmenten ist die flexible Anordnung von verschiedenen Nutzungen (Büro- / Lagerflächen) möglich, ohne das grundsätzliche Planungskonzept zu verändern. Darüber hinaus entspricht das Achteck (Oktogon) der traditionellen chinesischen Philosophie des Feng Shui und der damit verbundenen Lehre der Harmonisierung des Menschen mit seiner Umgebung, die auch Gesundheit und Erfolg verspricht.

Die Bauweise
Ein wesentlicher Planungsansatz waren neben der Stärkung der Dörferzukunft durch das Ladenangebot auch ein geringer Energiebedarf und nachhaltige, unbedenkliche Baumaterialien. So wurde aus den Naturbaustoffen Holz, Stroh und Lehm das erste Strohballenhaus der Region errichtet.
Wandaufbau:

Kalkputz (außen)
Holzrahmenbauweise
Dämmung aus 230 Strohballen der örtlichen Landwirtschaft
Lehmputz (innen)

Hier verbinden sich alle wesentlichen Elemente aus uralter europäischer Bauform mit einer Jahrtausende alten chinesischen Philosophie der Harmonie, sowie dem neuzeitlichen mittel-europäischen Gedanken eines ökologischen Ansatzes im Umgang mit unseren Ressourcen.