Niedersächsische Landwirtschaftsministerin übergibt Zuwendungsbescheid für die NaProBio-Modellregion an die Projektträger
Werlte, den 17. August 2022. Der Landkreis Rotenburg (Wümme) wird zur Modellregion für eine klimagerechte Biogasproduktion. Dadurch sollen regionale Energiekonzepte deutlich gestärkt und Biogasanlagen zukunftssicher gemacht werden. Die Teilnahme am vom Land geförderten NaProBio Projekt ist ein Baustein zur Erreichung der gesetzten Ziele. Heute überreichte Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast in Malstedt-Deinstedt den Zuwendungs-bescheid dafür an Landrat Marco Prietz und die Projektpartner.
Der Fokus des 2 Jahre dauernden Projektes liegt auf einer nachhaltigen Produktion von Biogas durch den Mehreinsatz von Wirtschaftsdünger (Gülle). Projektträger sind der Landkreis und das 3N Kompetenzzentrum Niedersachsen Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe und Bioökonomie e.V., die im Verbund mit regionalen Biogasanlagenbetreibern sowie Unternehmen und Kompetenzpartnern folgende Ziele definiert haben und umsetzen wollen:
- Hindernisse des Wirtschaftsdüngereinsatzes verringern und über neuartige Prozesse und Techniken die Vorzüglichkeit dieses Biogassubstrates optimieren.
- Neue Wege der Wertschöpfung erschließen durch die Produktion von Treibstoff, »grünem« CO2 und Wasserstoff.
- Die Untersuchung zur Eignung der Festphase des Gärrestes als Torfersatzstoff.
Insgesamt 11 Biogasanlagen vorwiegend aus dem Landkreis Rotenburg sowie aus den Landkreisen Verden, Cloppenburg und Bad Bentheim beteiligen sich aktiv an der Umsetzung.
Potenziale Biogas
Der Landkreis erzeugt mit seinen 141 Biogasanlagen bereits einen Großteil seiner erneuerbaren Energien mit Biogas, deshalb ist er der ideale Standort für das NaProBio-Projekt.
Biogas bietet viele Vorteile und kann einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung der Klimaziele leisten. Besonders im Bereich der Kraft-Wärme-, Kraftstofferzeugung und beim Einsatz in der Landwirtschaft zeigt sich das große Potenzial dieses Gases. Durch die klimaschonende Verwendung organischer Reststoffe und die erhöhte Nutzung von Wirtschaftsdünger in den Biogasanlagen kann die Produktion von CO2, Methan und Lachgas verringert werden.
Leuchtturm für andere Regionen – Dringliches Projekt
Die Ministerin bedankte sich für das Engagement: „Neue innovative Konzepte für Biogasanlagen wie sie in diesem Modellprojekt entwickelt und umgesetzt werden, sind wichtige Bausteine für die Zukunftsfähigkeit der Anlagen und der Energiesicherung.“
Landrat Marco Prietz verspricht sich viel von dem Projekt: „Nicht nur der Klimaschutzwille, auch die aktuellen weltpolitischen Entwicklungen, unterstreichen die Dringlichkeit des Projektes.“
„Das Vorhaben passt sehr gut in den Landkreis Rotenburg mit seinen zahlreichen, bereits gut aufgestellten Biogasanlagen. Es hat das Potential ein Leuchtturm für andere Regionen zu sein“, ergänzte Dr. Marie-Luise Rottmann-Meyer, Geschäftsführerin des 3N Kompetenzzentrum e.V.
Förderung
Gefördert wird das zweijährige Projekt vom Land Niedersachsen im Rahmen des Maßnahmenpakets Stadt.Land.ZUKUNFT mit 1.014.851 EUR. Der Landkreis Rotenburg (Wümme) beteiligt sich mit rund 15.000 EUR an den Kosten. Technikpartner und Projektbeteiligte übernehmen weitere Eigenanteile im Projekt. Weitere Infos dazu finden Interessierte unter www.ml.niedersachsen.de.