In Niedersachsen ist der Bestand an modernen Holzfeuerungen 2017 im Vergleich zum Vorjahr um 7.100 Anlagen auf 1,06 Mio. Anlagen gewachsen. Das zeigt die „Feuer-stättenzählung Niedersachsen 2017“, die gemeinsam vom 3N-Kompetenzzentrum Niedersachsen Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe und Bioökonomie e.V. und dem Landesinnungsverband für das Schornsteinfegerhandwerk Niedersachsen (LIV) im Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Ver-braucherschutz durchgeführt wurde.

Abb. 1: Entwicklung des Bestandes an Holzfeuerungen unter 1 MW in Niedersachsen
Abb. 1: Entwicklung des Bestandes an Holzfeuerungen unter 1 MW in Niedersachsen

Der Zubau bei modernen Pellet- und Hackschnitzelfeuerungen fiel mit knapp 1.000 Pellet-Feuerungen und 170 Holzhackschnitzelkesseln etwas höher als 2016 aus, erreicht jedoch nicht die hohen Werte der Vorjahre. Bei den Scheitholz-Feuerungen kamen 6.000 Neuinstallationen hinzu. Somit ergibt sich ein Bestand von 20.800 Pellet-Feuerungen und 4.300 Holzhackschnitzelheizungen in Niedersachsen. Den größten Anteil mit 1,04 Mio. Anlagen nehmen nach wie vor die Scheitholzöfen und -zentralheizungen ein. Legt man die Gesamtzahl aller Anlagen zugrunde, kommt eine Holzheizanlage auf 7,5 Einwohner Niedersachsens.

Neben den Anlagen unterhalb von 1 MW werden 65 Anlagen mit einer Feuerungsleistung von mehr als 1 MW betrieben. Hierbei dominiert mit 41 Anlagen der Leistungsbereich von 2 bis 5 MW. 44 Anlagen sind Heizwerke, 21 Anlagen sind Heizkraftwerke, die neben thermischer auch elektrische Energie bereitstellen.

In Niedersachsen wachsen jährlich rund 12,3 Mio. Festmeter Holz nach, von denen rund 9,2 Mio. geerntet werden. Der Holzverbrauch der Anlagen unterhalb 1 MW wird auf etwa 3 Mio. Festmeter geschätzt, wobei sich diese Menge zu 78 % auf Scheitholz, 13 % auf Holzhack-schnitzel und 9 % auf Holzpellets verteilt. Es muss berücksichtigt werden, dass in Scheitholz- bzw. Holzhackschnitzelfeuerungen auch Holzbriketts, Sägeresthölzer, Holz aus der Garten- und Landschaftspflege sowie naturbelassene Althölzer eingesetzt werden. 73 % des in Anlagen unterhalb 1 MW Feuerungsleistung eingesetzten Holzes stammen aus dem Wald, 88 % als Scheitholz und 12 % als Hackschnitzel. 17 % des Holzes werden als Nebenprodukt einer Verarbeitungsstufe oder nach einer stofflichen Nutzung gewonnen. Hierzu zählen auch Holzpellets, die überwiegend aus Sägenebenprodukten hergestellt werden.

Abb. 2: Gesamtverteilung aller eingesetzten Brennstoffe
Abb. 2: Gesamtverteilung aller eingesetzten Brennstoffe
In den Anlagen über 1 MW werden jährlich rund 1,46 Mio. Tonnen biogene Festbrennstoffe eingesetzt (Altholz 47 %, Säge-/Industrierestholz 15 %, Holz aus Wald und Landschaftspflege 34 %, Stroh 4 %). Abbildung 2 zeigt die Verteilung des gesamten Verbrauchs der Anlagen unter- und oberhalb von 1 MW.

Insgesamt werden durch den Einsatz holzartiger Biomassen in Niedersachsen rund 12,2 Mio. MWh fossile Primärenergieträger eingespart. Die Verringerung des Kohlendioxidausstoßes durch den Einsatz von holzartigen Brennstoffen betrug 2017 insgesamt 2,7 Mio. Tonnen. Damit leisteten die Niedersächsischen Holzfeuerungen einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.

Der Bericht kann als PDF-Datei kostenlos von der 3N-Internetseite unter www.3-n.info im Bereich „Wissen & Service / Infomaterialien / Biogene Festbrennstoffe“ herunter geladen werden.