Im Auftrag der Verbände der Mineralölwirtschaft erarbeitete Fraunhofer UMSICHT aus Sulzbach-Rosenberg zusammen mit Prognos und dem Deutschen Biomasseforschungszentrum (DBFZ) die Studie »Status und Perspektiven flüssiger Energieträger in der Energiewende«.
Mit dem Pariser Klimagipfel von 2015 hat sich die Weltgemeinschaft ehrgeizige Ziele zur Reduktion von Treibhausgasen gesetzt. Die deutsche Mineralölwirtschaft hat das Erreichen dieser Ziele zu einem ihrer zentralen Anliegen erklärt. Die Studie stellt dar, welche Rolle CO2-arme Kraft-, Brenn- und Rohstoffe für den Klimaschutz spielen und wie sie zur Zielerreichung beitragen können. Fraunhofer UMSICHT hat in der Studie die technologischen Pfade beschrieben, die sich für die Erzeugung von flüssigen Energieträgern aus Power-to-Liquid ergeben.
Herstellung flüssiger Energieträger ist technisch ausgereift
Als Kernaussage des Endberichts läßt sich festhalten, dass treibhausgasneutrale flüssige Energieträger heute technisch zuverlässig erzeugt werden können, indem aus erneuerbaren Quellen gewonnene Elektrizität mit Hilfe von Elektrolyse-Wasserstoff und Kohlenstoff in einen flüssigen Energieträger (Power-to-Liquid, PtL) umgewandelt wird. Der benötigte Kohlenstoff kann aus der Luft oder aus Biomasse gewonnen werden (Power-and-Biomass-to-Liquid, PBtL).
Mit dem in Sulzbach-Rosenberg entwickelten TCR-Verfahren (Thermo-Katalytisches-Reforming) lassen sich Kraftstoffe (Ottokraftstoff, Dieselkraftstoff) aus Reststoffen, wie beispielsweise Klärschlamm oder organischen Abfällen bereits im Demonstrationsmaßstab herstellen. Die Skalierung auf großtechnische Anlagen im Industriemaßstab wird derzeit umgesetzt.
Fazit: E-Fuels unverzichtbar für klimaneutrale Energieversorgung
E-Fuels der nächsten Generation sind damit laut Studie für eine weitgehend klimaneutrale Energieversorgung aus heutiger Sicht unverzichtbar. In einzelnen Anwendungsgebieten, z.B. im Bereich der Mobilität, werden synthetische Kraftstoffe mittelfristig wirtschaftlich verfügbar sein.
Den Endbericht finden Sie unter www.umsicht-suro.fraunhofer.de.
Quelle: Pressemitteilung des Fraunhofer-Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT, Institutsteil Sulzbach-Rosenberg vom 16. Oktober 2018