Niedersachsens Forstministerin Barbara Otte-Kinast hat gestern (5.5.) einen virtuellen runden Tisch mit Vertretern der Holzwirtschaft geleitet. Anlass war die aktuelle Forderung nach mehr Schnittholz und Holzwerkstoffen für den Bausektor.
An dem eineinhalbstündigen Gespräch nahmen neben einem Vertreter des Landesbeirates Holz auch Vertreterinnen und Vertreter des Holzhandels, der Sägewerke, der Zimmerei und des Holzbaus sowie der Papier- und Grillkohleherstellung teil.
Die derzeitige Problemlage wurde von den Beteiligten geschildert: Ausgehend von einem weltweiten Bauboom stieg die Nachfrage und mit ihr die Schnitt- und Holzwerkstoffpreise innerhalb Deutschlands in wenigen Monaten teilweise um 300 Prozent. Gestützt wurde die Nachfragesteigerung zusätzlich dadurch, dass viele Menschen während des Lockdowns ihre Häuser und Gärten renoviert haben.
Glücklicherweise ist aktuell die Holzversorgung der Rundholzverarbeitenden Industrie in Niedersachsen sehr gut, sodass diese unter Volllast produzieren kann. Denn noch immer sind die Waldbesitzenden mit den Folgen der Extremwetterereignisse der letzten Jahre stark beschäftigt und stellen große Mengen Rundholz bereit, profitieren aber leider bisher kaum vom Preisanstieg.
Während des Gesprächs wurde seitens der Gäste eindringlich darauf hingewiesen, dass in dieser Situation keine zusätzlichen Nutzungseinschränkungen auf die Waldbesitzenden zukommen dürften. Denn der Rohstoff Holz ist nicht nur in der Holzbaubranche, sondern auch bei den niedersächsischen Papier- und Grillkohleherstellern heiß begehrt.
„Holz ist der nachhaltigste und klimafreundlichste Rohstoff überhaupt. Vor allem im Holzbau, führt aus Sicht des Klimaschutzes kein Weg vorbei. Wir wollen die herausragende Bedeutung des Rohstoffes erhalten und weiter ausbauen“, betonte Ministerin Barbara Otte-Kinast.
Private Bauherren sollten sich von dem aktuellen Preisniveau nicht verunsichern lassen. Im Wohnbau wurde 2020 mit rund 11 Prozent ein neuer Höchststand erreicht. Die Holzbauquote im Bereich des Nichtwohnbaus erreichte in Niedersachsen im Jahr 2020 mit nahezu 20 Prozent einen neuen Höchststand (ca. 14 Prozent in 2018). Über den Holzbaupreis Niedersachsen sei eine positive Imagebildung gelungen, die es fortzusetzen gilt.
Quelle: Pressemitteilung des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz vom 5. Mai 2021