Stillstand ist Rückschritt, sagt der Volksmund. Getreu diesem Motto planen Bäuerinnen und Bauern immer wieder Investitionen auf ihren Höfen und wissen dabei das Agrarinvestitionsförderprogramm (AFP) als Konjunkturprogramm für die Landwirtschaft zu nutzen.
Für den aktuellen Förderzeitraum, für den Ende April die Antragsfrist abgelaufen ist, haben die Landwirte nach Umfragen des Landvolk-Pressedienstes 82 Anträge eingereicht. Im Jahr zuvor waren es mit 120 Anträgen noch rund ein Drittel mehr Interessenten, allerdings wurden zwischenzeitlich die Förderkriterien geändert. Nach Aussage des Landwirtschaftsministeriums dürften die Fördermittel zur Bewilligung aller Anträge ausreichen. Die Fördersumme von 9,1 Mio. Euro würde Investitionen in Höhe von 52 Mio. Euro auslösen, jeder vom Land ausgegebene Euro wird mit weiteren vier Euro durch den Investor selbst aufgestockt! Dieses Geld kommt in erster Linie örtlichen Handwerkern und anderen Unternehmen zugute. Von großen Investitionsprojekten wie Rinderställen reicht das Förderspektrum bis zu Siloplatten oder Hackstriegeln.
Erfreut reagiert das Landvolk auf die Zusage des Landes, im neuen Haushaltsplan zehn Millionen Euro zur Schaffung zusätzlicher Güllelagerkapazitäten bereit zu stellen. Damit will das Land die Landwirte unterstützen, ein effektives Nährstoffmanagement für organische Dünger zu etablieren. Die Landesregierung greift damit eine Anregung des Landvolkes Niedersachsen auf, der Verband hat sich wiederholt dafür eingesetzt, die Landwirte bei der Anpassung an neue Düngevorschriften zu unterstützen. Das Landvolk begrüßt den jetzt beschlossenen Investitionszuschuss für den Bau von Wirtschaftsdüngerlagern als wichtiges Signal. Nach Einschätzung des Verbandes liegt der Förderbedarf aber deutlich höher als die jetzt bereitgestellte Summe. Außerdem bleibt das Landvolk bei seiner Forderung, die Ausgleichszulage für von Natur aus benachteiligte Gebiete erneut einzusetzen. Der Verband bezeichnet die Ausgleichszulage als notwendige Unterstützung für die Futterbaubetriebe in den Grünlandregionen, einfach zu verwalten und gezielt wirkend. „Damit zeichnet sie sich durchweg durch positive Eigenschaften aus“, stellt Landvolkpräsident Albert Schulte to Brinke heraus.
Quelle: Pressemitteilung des Landvolk Niedersachsen Landesbauernverband e.V. vom 28. Juni 2018