Harald Meyer beim Siebwechsel des Separators
Die verschiedenen Phasen des Gärrestes (Links: Roh; Mitte: Separiert, flüssig; Rechts: Separiert, fest)
Wie können wir Nährstoffe aus organischen Wirtschaftsdüngern gezielter gewinnen und damit auch gezielter nutzen? An dieser Frage arbeiten derzeit die Agrarenergie Obernhausen GmbH & Co. KG aus Bad Fallingbostel gemeinsam mit dem Maschinenhersteller Erich Stallkamp ESTA GmbH aus Dinklage und dem 3N Kompetenzzentrum im Heidekreis als Projektkoordinator.
Seit November 2020 werden umfangreiche Separationsversuche mit dem anfallenden Gärrest der Biogasanlage durchgeführt. Ziel der Untersuchungen ist die Optimierung der Nährstoffströme und die Erfassung der Abscheidegrade von Stickstoff und Phosphor im rohen und separierten Gärrest.
Dazu wird die Rohware durch verschiedene Separatortypen aufbereitet und in eine feste und eine flüssige Phase getrennt.
„Im Projekt arbeiten wir mit den Separatoren PSS 2.2-400 und PSS 5.5-550. Durch verschiedene Siebgrößen und Anpressdrücke in der Verarbeitungskette führen wir eine Grob- und Feinseparation mit dem Gärrest durch.“, so Projektleiter Berhard Glins von der Erich Stallkamp ESTA GmbH. „Uns geht es dabei um eine praxisrelevante Datengewinnung und darum, die Potentiale durch eine angeschlossene Feinseparation innerhalb der Verarbeitungskette des Gärrestes auszuloten. Die Versuche werden mit und ohne Einsatz von Zuckerrüben durchgeführt.“
Siebe mit unterschiedlichen Siebgrößen werden jeweils für einen bestimmten Versuchszeitraum in den Separatoren verbaut, um den Einfluss der Siebgröße auf die Abscheidegrade der Nährstofffrachten zu erfassen. Außerdem wird beim Separationsprozess zu jedem Siebeinsatz der Einfluss verschiedener Drücke untersucht. Zusätzlich soll die Auswirkung einer nachgeschalteten Feinseparation (Siebgröße: 0,1 mm) betrachtet werden. Dazu werden der rohe Gärrest und die separierten Phasen kontinuierlich beprobt und analysiert.
„Wir erwarten von den Versuchen die Verfügbarkeit der Nährstoffe im separierten Gärrest zu verbessern und eine transportwürdige feste Phase des Gärrestes zu generieren.“, zeigt sich Landwirt und Mitbetreiber der Biogasanlage Harald Meyer von der Agrarenergie Obernhausen GmbH & Co. KG überzeugt.
Unterstützt werden diese Untersuchungen im Rahmen des interregionalen EU-Projektes „BIOCAS“, in dem nachhaltige Verfahrensentwicklungen und deren Umsetzung begleitet werden. Das 3N Kompetenzzentrum Niedersachsen Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe und Bioökonomie e.V. im Heidekreis und der Landkreis Heidekreis sind Projektpartner im internationalen Verbundprojekt der Nordseeregion. Weitere Informationen erhalten Sie unter Bitte Javascript aktivieren!.
Die Presseinformation können Sie nachfolgend auch als pdf herunterladen.
PI: Nährstoffe gezielt gewinnen [pdf; 0,9 MB]
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Harald Meyer beim Siebwechsel des Separators Die verschiedenen Phasen des Gärrestes (Links: Roh; Mitte: Separiert, flüssig; Rechts: Separiert, fest)