Die Gemeinde Vrees, die Stadt Oldenburg und die Stadt Osnabrück können sich von nun an „Niedersächsische Klimakommune 2016“ nennen. Dieser Titel für herausragendes Engagement im kommunalen Klimaschutz wurde ihnen am 29. August vom Niedersächsischen Umweltminister Stefan Wenzel und vom Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der kommunalen Spitzenverbände Niedersachsens, Dr. Marco Trips, verliehen. Die drei Kommunen sind die Hauptsieger des niedersächsischen Klimaschutzwettbewerbs „Klima kommunal 2016“. Zusätzlich wurden 14 Leuchtturmprojekte ausgezeichnet und zwei weitere Projekte mit dem „Zukunftspreis Klima kommunal 2016“ geehrt. Der Wettbewerb wird vom Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz und den niedersächsischen kommunalen Spitzenverbänden getragen und von der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen durchgeführt.
Klimaschutz bei allen Entscheidungen mitdenken – erfolgreich durch langen Atem seit 20 Jahren
Die Gemeinde Vrees zählt gerade mal 1.831 Einwohner und leistet seit 20 Jahren Großes für den Klimaschutz: die kontinuierliche Umstellung auf erneuerbare Energieträger für die Strom- und Wärmeversorgung. Klimaschutz wird in Vrees stets mitbedacht: Bereits 1996 wurde ein Holzhackschnitzelheizwerk gebaut. Über ein Fernwärmenetz versorgt es den Kindergarten und hundert Einfamilienhäuser. Das Netzwerk „regenerative Energie in Vrees“ umfasst inzwischen auch Photovoltaik-, Windkraft- und zwei Biogasanlagen. 2013 wird Vrees eines der ersten „Bioenergiedörfer“ Niedersachsens. Öffentliche Gebäude werden mit erneuerbarer Energie versorgt und energiesparend bewirtschaftet, es werden Effizienzmaßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs umgesetzt.
In die Zukunft gerichtet ist das Projekt „Wir für Euch – Altwerden in Vrees“: fünf Seniorenwohnungen in Energieeffizienzhaus 40-Standard in einem naturnahen Umfeld.
Messbare Erfolge: Vrees hat bei Strom einen Selbstversorgungsgrad von 250 Prozent und bei der Wärme von 60 Prozent.
Begründung der Jury:
Herausragend in Vrees ist die starke Einbeziehung gesellschaftlicher Aspekte – unter anderem durch eine basisdemokratische Beteiligung der Bürgerschaft, das Umweltbildungszentrum Landwirtschaft-Umwelt für viele Altersgruppen sowie einen ausgebildeten Energie-Scout, der den Transfer innovativer Konzepte in die Öffentlichkeit ermöglicht. Mit ihrem ganzheitlichen Ansatz leistet die kleine Gemeinde Vrees einen vorbildlichen Beitrag zum Klimaschutz und wird hierfür als „Niedersächsische Klimakommune 2016“ ausgezeichnet. Der Preis ist mit 20.000 Preisgeld dotiert. Für den Wettbewerb hat das Umweltministerium insgesamt 100.000 Euro als Preisgeld zur Verfügung gestellt.
[Quelle: Pressemitteilung der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen GmbH vom 29. August 2016]