Passivhaus-Siedlung auf den Zietenterassen

Objekt

Im Konversionsgebiet „Zietenterrassen“ in Göttingen, einem ehemaligen Kasernengelände, entsteht eine der größten zertifzierten Passivhaussiedlungen in Deutschland. Mit rund 130 Wohneinheiten und verteilt auf 5 Bauabschnitte entstehen hier 2 Typen von Mehrfamilienhäusern entlang einer eigenen Projektstraße, welche später öffentlich gewidmet wird. Die hochwertige Bauweise mit vorgehängten, hinterlüfteten Faserzementfassaden erreicht den Passivhausstandard und erfüllt KfW 40. Ab dem 1.OG werden alle Außenwände als tragende Brettsperrholz-Fertigteile (CLT) ausgebildet und ermöglichen eine für Passivhäuser verhältnismäßig geringe Dämmstärke von 24cm. Die so gewonnene Fläche (umlaufend ca. 6 cm) kann den Wohngrundrissen zur Verfügung gestellt werden, was unter anderem ausschlaggebend für den Investor war, sich für das Material CLT zu entscheiden. Wohnungstrennwände werden in Stahlbeton errichtet.
Die Geschossdecken werden in Stahlbetonbauweise erstellt und liegen auf den tragenden CLT-Wänden auf. Diese Holz-Beton-Hybrid-Bauweise nutzt die Fähigkeiten des jeweiligen Materials - Stahlbeton erfüllt Brand- und Schallschutzanforderungen ohne Probleme, während die CLT-Außenwände hinsichtlich Wärmeschutz, CO₂-Fußabdruck und Montagegeschwindigkeit hervorragend sind. So wird ein wirtschaftliche Projektabwicklung bei gleichzeitiger Verringerung des CO₂-Fußabdrucks möglich.

Würdigung der Jury Beim Holzbaupreis Niedersachsen 2018

Die Siedlung gilt derzeit als eine der größten zertifizierten Passivhaussiedlungen in Deutschland und umfasst 14 Häuser mit insgesamt 130 Wohneinheiten in zwei Typen von Mehrfamilienhäusern. Die Gebäude sind Hybridkonstruktionen mit Stahlbetonkern und Decken, sowie Holzaußenwänden.
Alle Außenwände ab dem 1.OG sind als tragende Brettsperrholz-Fertigteile ausgeführt, die eine hohe Ausführungsqualität durch Vorfertigung aufweisen und eine für Passivhäuser geringe Dämmstärke ermöglichen. Der so entstandene Flächengewinn ermöglicht eine Vergrößerung der Wohnfläche. Die Gebäude sind ein gutes Beispiel, um zu zeigen, dass sich auch bei großer urbaner Bebauung Holz einsetzen lässt und so eine wirtschaftliche Projektabwicklung bei gleichzeitiger Verringerung des CO₂-Fußabdrucks möglich ist. Allerdings bleibt die Verwendung von Holz hinter den technischen wie rechtlichen Möglichkeiten zurück.

Objektdaten

Nutzungsart: Wohnen
Projektart: Neubau
Fläche BGF: ca. 22.380 m²
Kubatur BRI: ca. 65.140 m³
Energiestandard: KFW 40
Energiebedarf: 28,7 kWh / (m²a)

Bauweise

Wände / Hülle: Doppelt GK, 14 cm CLT (BSP), 24 cm MiWo, 4 cm Luft, 8 mm Zementfaserplatte
Decken: 26 cm StB, 10 cm druckfeste Dämmung, 6 cm Estrich, 2,5 cm Eichenparkett
Dach: GK auf UK, 24 cm Holzbalken / MiWo, 7-19 Gefälledämmung, Kunststoffabdichtung