Biodiesel, Bioethanol und Biomethan haben im Jahr 2020 rund 13 Millionen Tonnen CO2 eingespart. Damit konnten Biokraftstoffe so viel Treibhausgase mindern wie noch nie zuvor in Deutschland. Das geht aus den heute vom Hauptzollamt veröffentlichten vorläufigen statistischen Angaben über die Erfüllung der Treibhausgasquote hervor. Den weitaus größten Anteil an den Minderungen hatte Biodiesel. Bei Gesamteinsparungen von 14,2 Millionen Tonnen CO2 lag die Elektromobilität mit 13.636 Tonnen CO2-Reduzierung bei rund 0,1 Prozent.
„Biokraftstoffe sind für die Emissionsminderung im Verkehrssektor nicht wegzudenken. Ohne Biodiesel, Bioethanol und Biomethan findet Klimaschutz im Straßenverkehr praktisch nicht statt“, sagte Elmar Baumann, Geschäftsführer beim Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB). In Zukunft würden auch die durch Elektromobilität und den Einsatz von strombasierten Kraftstoffen erzielten Einsparungen steigen. „Klar ist: die deutschen Klimaziele für 2030 können nur mit Biokraftstoffen erreicht werden“, sagte Baumann. „Wir brauchen zukünftig die Möglichkeit, durch höhere Biokraftstoffanteile im Kraftstoff mehr Klimaschutz zu erreichen. Daher sollte die Beimischung von Biodiesel standardmäßig von jetzt 7 Prozent auf 10 Prozent gesteigert werden, bei Bioethanol muss sie 20 Prozent erreichen.“ Nach Angaben des Hauptzollamts wurden 3,57 Millionen Tonnen Biodiesel und 1,11 Millionen Tonnen Ethanol beigemischt, um auf die Quote angerechnet zu werden und damit die Klimaziele zu erreichen.
Das Hauptzollamt meldet jährlich die Treibhausgaseinsparungen, die aufgrund der Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote) erreicht werden. Diese Quote verpflichtet die Mineralölindustrie, den Treibhausgasausstoß der von ihr in den Verkehr gebrachten Kraftstoffe im Vergleich zum Jahr 2010 zu senken. Sie lag 2020 bei 6 Prozent. Die Mineralölunternehmen erreichen die Minderungen, indem sie Kraftstoffe einsetzen, die wenig CO2 ausstoßen, also zum Beispiel Biokraftstoffe, grünen Wasserstoff sowie Erd- und Flüssiggas. Auch Elektromobilität ist auf die Quote anrechenbar. Bis 2026 dürfen auch Emissionsminderungen bei der Erdölgewinnung (Upstream Emission Reduction, UER) angerechnet werden. Aufgrund europarechtlicher Vorschriften konnten keine in den Vorjahren erzielten Emissionsminderungen auf das Jahr 2020 übertragen werden. Bis 2030 steigt die THG-Quote stark an.
Die Mineralölwirtschaft erfüllte 2020 die Treibhausgasquote zu rund 92 Prozent mit Biokraftstoffen, während andere Optionen wie Erdgas, Flüssiggas, Strom, Wasserstoff oder UER 8 Prozent übernahmen. „Derzeit ist die Beimischung von Biokraftstoffen der wichtigste Weg, um sie in den Verkehr zu bringen. Für die Zukunft sehen wir im Straßengüterverkehr und in der kommunalen Fahrzeugflotte auch vorzügliche Einsatzmöglichkeiten für B100“, sagte Baumann.
Zum Statistikbereich des Hauptzollamtes
Quelle: Pressemitteilung des Verbands der Deutschen Biokraftstoffindustrie e.V. (VDB) vom 03. November 2021