Das Verbundprojekt „Monitoring des Biomethan-Produktionsprozesses“ (MONA) beleuchtete verschiedene Aufbereitungsprozesse für Biomethan genauer. Im Ergebnis schnitten die Aminwäschen bezüglich der Methanemissionen von allen untersuchten Verfahren am besten ab. Von den untersuchten Anlagen hatten die Anlagen mit einem Aufbereitungsvolumen von 2.800 mn³/h Rohgas die niedrigsten Aufbereitungskosten von 0,66 bis 0,83 Cent pro kWhHs.
Die Forscher betrachteten zwischen 2011 und 2015 in Deutschland betriebene Biogasaufbereitungsanlagen. Die Untersuchung umfasste drei Anlagen mit Aminwäsche, eine mit Membranverfahren und jeweils zwei mit Druckwechseladsorption und Druckwasserwäsche.
Hauptziele der umfangreichen Betrachtung waren die Analyse von Betrieb, Technik, Wirtschaftlichkeit und Umweltauswirkungen. Im besonderen Fokus stand der stark diskutierte Methanschlupf. Die untersuchten Aminwäschen emittierten mit durchschnittlich 0,04 - 0,12 Vol.-% am wenigsten Methan, gefolgt von der Druckwasserwäsche mit 1,3 Vol.-% und der Druckwechseladsorption mit 1 - 1,6 Vol.-%. Die untersuchte Membrananlage, die zum Prüfzeitpunkt jüngste Aufbereitungstechnologie im Test, wies mit 4,1 Vol.-% den höchsten Methanschlupf auf. Nach Gasnetzzugangsverordnung (GasNZV) lagen damit bis auf die Aminwäschen alle Anlagen über dem zugelassenen Grenzwert von 0,2 Vol.-% und bedürfen einer Abgasnachbehandlung.
Die höchsten Aufbereitungskosten hatten mit bis zu 2,3 ct/kWhHs (Euro-Cent pro Kilowattstunde unterer Heizwert) die kleinsten Anlagen mit einem Aufbereitungsvolumen bis 500 mn³/h Rohgas (Normkubikmeter Rohgas pro Stunde). Bei einem Volumen von 700 mn³/h Rohgas erstreckten sich die Kosten von 1,29 bis 1,89 ct/kWhHs. Die größten untersuchten Anlagen realisierten dank Größendegressionseffekten die niedrigsten Kosten: 0,66 – 0,83 ct/kWhHs bei 2.800 mn³/h Rohgas. Entsprechend ist bei zunehmender Anlagengröße mit weiteren Kostensenkungen für die Aufbereitung zu rechnen.
Die Akteure stellten deutlich heraus, dass sich im Projektverlauf eine erhebliche Markt- und Technologieentwicklung vollzogen hat und allgemeingültige Aussagen demnach nur mit umfangreicheren Untersuchungen möglich seien.
Das Vorhaben wurde vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) über den Projektträger Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) gefördert. Die Erkenntnisse dieses Projektes sind u. a. in das KTBL-Online-Berechnungstool „Wirtschaftlichkeitsrechner Biogas“ eingeflossen. Dort kann nun, je nach Aufbereitungsvolumina, zwischen verschiedenen Ausbereitungsverfahren gewählt werden.
Weitere Informationen zum Thema stehen hier zur Verfügung:
Die Abschlussberichte können unter folgenden Förderkennzeichen (FKZ) eingesehen werden:
Teilvorhaben 1: Technologien der Biogasaufbereitung & Gesamtkoordination
Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (Fraunhofer IWES)
FKZ: 22011009
Teilvorhaben 2: Ökonomische Bewertung der Biomethanproduktionsprozesse
Deutsches Biomasseforschungszentrum gemeinnützige GmbH (DBFZ)
FKZ: 22003511
Teilvorhaben 3: Ökologische Bewertung
Universität Stuttgart
FKZ: 22003611
Teilvorhaben 4: Quantifizierung und Qualifizierung der Rohgas-, Produktgas- und Abgasströme
Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB)
FKZ: 22003711
Teilvorhaben 5: Wissenstransfer
Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft e.V. (KTBL)
FKZ: 22003811
Quelle: Pressemitteilung der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. vom 5. Juli 2017