Das BayWa Geschäftsfeld Klassische Energie hat in Kooperation mit der Logistik des Volkswagen Konzerns die erste LNG-Tankstelle (LNG = Liquefied Natural Gas, verflüssigtes Erdgas) für Lkw in Wolfsburg/Niedersachsen errichtet. Die Station am Wolfsacker 4 ist Mitte März in den Betrieb genommen und eröffnet worden, Betreiberin ist die BayWa Mobility Solutions GmbH.
„Wir wollen unser Tankstellengeschäft zukunftsorientiert weiterentwickeln und unser Portfolio um emissionsarme Kraftstoffalternativen wie LNG erweitern“, so Matthias Taft, für Energie zuständiges Vorstandsmitglied der BayWa AG, München. „Die Tankstelle in Wolfsburg bildet den Auftakt unserer Aktivitäten im Bereich LNG.“ Bei der Entwicklung der Infrastruktur für LNG gehe die BayWa Kooperationen mit Ankerkunden ein, die für ihre Flotten große Abnahmemengen garantierten, so Taft weiter. Die nächsten LNG-Tankstellen wird die BayWa im Frühjahr/Sommer 2020 in den bayerischen Städten München, Nürnberg und Nördlingen in Betrieb nehmen. Weitere Standorte sind in der Projektierungsphase.
„Für die Logistik des Volkswagen Konzerns ist die flächendeckende Verfügbarkeit von LNG-Tankstellen eine wesentliche Voraussetzung, um die CO2-Emissionen im straßengebundenen Güterverkehr zukünftig weiter reduzieren zu können. Die Eröffnung einer solchen LNG-Tankstelle am Stammsitz der Volkswagen AG ist ein zukunftsweisendes Zeichen und hat Signalwirkung auch für unsere Transportdienstleister“, so Thomas Zernechel, Leiter der Volkswagen Konzernlogistik.
Die LNG-Tankstelle in Wolfsburg zeichnet sich durch seine gut erreichbare Lage im Gewerbegebiet Heinekamp aus - mit direkter Anbindung an die A39, die in wenigen Kilometern zur Autobahn A2 führt. Für die Tankkunden stehen zwei LNG-Zapfsäulen zur Verfügung. Durch die Bedachung und das moderne Design ist der Standort schon jetzt eine beliebte Anlaufstelle für Lkw-Fahrer. Die Automatentankstelle akzeptiert derzeit neben der BayWa Card die Tankkarten von Alternoil, Eurowag und Hoyer. Weitere gängige Karten sollen sukzessive aufgeschaltet werden.
Im Vergleich zu Diesel verursacht LNG bis zu 15 Prozent weniger CO2-Emissionen. Zudem liegen Motorengeräusche um etwa 50 Prozent niedriger, die Freisetzung von Feinstaub sogar um bis zu 95 Prozent. Der Ausstoß von Schwefel und Stickoxiden wird fast vollständig vermieden. In einem nächsten Schritt wird die Befüllung mit Bio-LNG angestrebt.
Aufgrund des geringeren Verbrauchs und der niedrigeren Kraftstoffkosten im Vergleich zu Diesel ist bei entsprechend hohen Laufleistungen der Lkw auch die Wirtschaftlichkeit von LNG gegeben. Rückenwind kommt zudem vom Bundesverkehrsministerium, das erdgasbetriebene Lkw bis Ende 2020 von der Mautpflicht befreit hat. Ab 2021 fahren LNG-Lkw dann mit reduzierter Maut.
Quelle: Artikel der BayWa AG vom 6. April 2020